Regensburg. Unterhaltung per Email, Einkauf im Online-Shop und Freunde treffen bei Facebook: Leopold Rollinger und Dominique Nurtsch ist das zu unpersönlich. Das Leben verlagere sich immer mehr in Richtung elektronische Medien und Internet, sagen die BWL-Studenten. Mit einer neuen Firmenidee wollen die Regensburger jetzt den guten alten Brauch des „Briefeschreibens“ wiederbeleben.
Über ihre neue Website „LetterMe“ fordern sie auf, sich mal wieder handschriftlich auszudrücken – und zwar mit einem Brief an sich selber. Und das funktioniert so: Kunden können einen Brief verfassen, an „LetterMe“ schicken und eine „Laufzeit“ wählen. Die Studenten versprechen, den Brief zwischen sechs Monaten und fünf Jahren (Kosten zwischen 3,50 bis 10,90 Euro) aufzubewahren. Zum gewünschten Zeitpunkt werde der Autor sein Werk wieder im Briefkasten finden, erklärt Rollinger. Ungeöffnet, versteht sich. „Wir versiegeln die Briefe in einem neutralen Umschlag und archivieren sie sicher“, sagt der 24-Jährige. Auf der Homepage finde man zudem Beispielbriefe und Schreibanregungen.
Die Erinnerung an eine Schulaktion hatte das Pärchen auf die Idee gebracht: Die Schüler hatten Nachrichten an sich selber verfasst und erst nach zwei Jahren geöffnet. „Das ist eine Gelegenheit, die Gedanken zu ordnen und seine Träume festzuhalten“, findet Rollinger, „wo will ich in ein paar Jahren sein, an was möchte ich mich erinnern?“ Es sei schade, dass heute kaum mehr jemand Briefe schreibe. „Obwohl die eine längere Haltbarkeit haben als elektronische Daten.“
www.letterme.de
