Bayernliga
SVS ist zu grün für den ASV Neumarkt

Seligenporten liefert den Gästen einen großen Kampf, leistet sich aber in der Defensive haarsträubende Fehler.

05.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:16 Uhr
Der ASV Neumarkt (rot) und der SV Seligenporten lieferten sich ein munteres Duell unter Flutlicht. −Foto: Udo Weller

Josip Bajic hielt es längst nicht mehr auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld, schließlich lief die dritte Minute der Nachspielzeit und sein SV Seligenporten lag im Flutlichtspiel am Freitagabend zuhause mit 2:3 gegen den Rivalen ASV Neumarkt zurück.

Ein Reflex auf der Linie

Also stand der 21-Jährige im Gästestrafraum, und tatsächlich landete der hoch in den ASV-Sechzehner geschlagene Ball auf dem Kopf Bajics, der die Kugel auf das von Lukas Wutz gehütete Tor wuchtete – doch der Keeper lenkte den Ball mit einem Reflex auf der Linie gerade noch am Kasten vorbei. Kurz danach war das Derby aus, hatten die Gastgeber den greifbaren Ausgleich knapp verpasst und mussten sich wie im Hinspiel (1:5) dem Landkreis-Rivalen geschlagen geben.

Der Sieg der Gäste war indes keinesfalls unverdient, vor allem wenn man auf die ersten 30 Spielminuten blickt, in denen die Mannschaft von Coach Jürgen Schmid die Partie klar beherrschte.

Gerade in der Anfangsviertelstunde stürzte der ASV die Gastgeber von einer Verlegenheit in die nächste, überfielen die Neumarkter ihre, gerade in der Defensive wackeligen Kontrahenten, mit aggressivem Pressing.

Unter dem Druck machten die Hausherren Fehler, so wie in Spielminute fünf, als ein kapitaler Fehlpass aus der Abwehrreihe des SVS im Mittelfeldzentrum beim Gegner landete. Raphael Heimisch kam von halbrechts zum Torschuss, den Kloster-Keeper Herbert Schötterl eigentlich bereits pariert hatte. Doch irgendwie entglitt dem Keeper die Kugel, und Jonas Marx schob zur Gästeführung ein. Kurz darauf hätten Heimisch (8.) sowie Christian Schrödl per Doppelchance (9.) und Freistoß (12.) nachlegen können. Der SVS taumelte, der ASV dominierte.

Erst ab der 30. Minute schwammen sich die Gastgeber etwas frei und hatten gar durch Manfred Strobel, dessen Schuss kurz vor der Torlinie geklärt wurde, die Ausgleichschance (33.).

Stattdessen erhöhte der ASV Neumarkt auf 2:0 (41.). Im Anschluss an eine Marx-Ecke entwickelte sich ein vielbeiniges Gestocher um den Ball im Strafraum. Schließlich gelangte das Spielgerät zu Leon Schoen, der direkt und trocken abzog.

Der SVS gab sich aber nicht geschlagen, im Gegenteil: Das Team kam wesentlich druckvoller aus der Kabine und belohnte sich früh mit dem Anschlusstreffer. Nachdem Leo Kettlitz auf rechts durchgelaufen war und den Ball in die Mitte zu Bajic gespielt hatte, legte dieser die Kugel auf Misic ab, der zum 1:2 einschoss (52.).

In der Folge hatte der ASV zwar immer noch mehr Ballbesitz als die Hausherren, doch der SVS war nun besser im umkämpften, insgesamt aber fairen Spiel als noch in Hälfte eins.

Die großen Torchancen blieben aber weitgehend aus, bis Jannick Schneider per Kopf zum 3:1 für die Gäste traf (87.). Dem Tor war abermals ein übler Ballverlust in der SVS-Abwehr vorausgegangen.

Deuerlein mit dem Anschluss

Doch der SVS schlug kurz darauf erneut zurück. Fabio Deuerlein köpfte eine Freistoßflanke zum 2:3 ein (89.) und nährte damit noch einmal die Hoffnung des SVS-Anhangs auf den späten Ausgleich.

Dieser wäre tatsächlich noch möglich gewesen. Doch ASV-Keeper Lukas Wutz parierte in letzter Sekunde Josip Bajics Kopfball.