Die Telis Finanz AG ist derzeit recht erfolgreich. Und wenn es nach dem Vorstand des Regensburger Finanzberaters geht, wird die Entwicklung dieses Erfolges schon bald sichtbar. Denn am Hauptsitz im Südwesten Regensburgs soll bald ein neues Bürogebäude mit mehr als 5000 Quadratmetern Fläche hochgezogen werden – vorbehaltlich aller dafür nötigen Genehmigungen. Im September 2017, zum 25. Jubiläum der Telis Finanz, soll es dann eingeweiht werden. Zunächst steht aber ein Wechsel an der Spitze der Telis an.
Wechsel an der Konzernspitze
Martin Pöll, erst 2013 von der Nürnberger Versicherungsgruppe zur Telis Finanz AG gewechselt und Anfang dieses Jahres zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt, soll ab Januar 2016 den bisherigen Unternehmenschef Klaus Bolz ablösen. Als größte Herausforderung für die Zukunft sieht Pöll die Bewältigung des digitalen Umbruchs: „Die Beratung kann online erfolgen. Die Verträge müssen online abgeschlossen werden können und jederzeit für den Kunden online zugänglich sein.“
Bei den Verträgen handelt es sich größtenteils um Finanzprodukte für die Altersvorsorge. Auch wenn die Telis sich lieber als beratender Finanzdienstleister sieht, ist ihr Hauptgeschäft dennoch der Vertrieb. Das heißt, ihre knapp 1000 Berater in ganz Deutschland verkaufen den Kunden Bausparverträge, Darlehen oder Fondsprodukte.
Ein Geschäft, das nicht den besten Ruf hat. Doch Pöll ist sicher: „Wir können uns davon abkoppeln.“ Als Beweis führt er die Auszeichnung des Wirtschaftsmagazins „Focus Money“ an, das die Telis 2015 zum fünften Mal in Folge zum „Fairsten Finanzvertrieb“ gekürt hat.
Für Pöll liegen die Gründe auf der Hand: So steht vor einem möglichen Verkauf bei der Telis Finanz immer eine ausführliche Datenanalyse, die zentral in Regensburg ausgewertet wird. Damit möchte man die Produkte an die Lebenssituation des Kunden anpassen. Auch sei man bei den Produkten nicht an bestimmte Partner, also Versicherungen oder Bausparkassen, gebunden, wie andere Anbieter.
Ein Plus von 1,3 Millionen Euro
Das Konzept der Telis scheint zu funktionieren, zumindest wenn man sich die Zahlen anschaut. Das Unternehmen hat 2014 das Konzernergebnis im Vergleich zu 2013 um etwa 30 Prozent auf 5,6 Millionen Euro erhöht. Für 2015 werden noch einmal höhere Erlöse erwartet.
Die aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten machen dem Finanzdienstleister dabei wenig Sorge. Für Vorstandsmitglied Rainer Leidl ist das Auf und Ab des Dax nicht wichtig, solange die langfristige Rendite stimmt. „Wir wachsen unabhängig vom allgemeinen Wirtschaftssystem“, so Leidl. Trotzdem registriert Telis die Auswirkungen der Niedrigzinsphase. „Die Kunden sind verunsichert“, sagt Leidl. Lebensversicherungen rechneten sich nicht mehr, beim Investment seien die Deutschen nach wie vor zurückhaltend. Dabei ist Leidl sich sicher: „Vermögen ohne Sicherheitsrisiko funktioniert heute nicht mehr.“
Martin Pöll übernimmt zum 1. Januar 2016 den Posten des Vorstandsvorsitzenden bei Telis. -Foto: Telis
Vorstandsmitglied Rainer Leidl ist seit 1992 bei Telis. -Foto: Telis
