Arbeitsplatz
Theater: Grüne fordern neues Tarifsystem

Entlassungen bei Intendantenwechsel wie in Regensburg seien problematisch. Das Gespräch mit Betroffenen solle gesucht werden.

18.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:40 Uhr
Hinter den Kulissen des Theaters am Bismarckplatz in Regensburg rumort es. −Foto: Uwe Moosburger

Künstler des Stadttheaters Regensburg stehen vor einer Zäsur: Wegen des Intendantenwechsels wurden dieVerträge zahlreicher Angestellter nicht verlängert. Nun mischen sich die Regensburger Grünen in die Debatte ein – und fordern die Abkehr von Massenentlassungen beim Wechsel von Intendanten.

Dass bei einem Intendantenwechsel viele Arbeitnehmer am Theater um ihre Arbeitsstelle bangen müssen, ist gängige Praxis, schreiben die Grünen in einer Pressemitteilung. „Aus arbeitsrechtlicher Sicht ist der Normalvertrag Bühne ein schlechter Witz“, kritisiert der Fraktionsvorsitzende der grünen Stadtratsfraktion, Stefan Christoph, das aktuelle Geschehen um den Intendantenwechsel.

Grüne: Arbeitsbedingungen lassen zu wünschen übrig

Am Ende gehe es um Menschen und deren Existenzen, das sollte auch bei der aktuellen Debatte im Vordergrund stehen. „Das Theater Regensburg ist Mitglied im Deutschen Bühnenverein und sollte sich dort konkret für einen besseren Tarifvertrag einsetzen“, fordert Christoph. Nicht umsonst fordere das Theaternetzwerk „ensemble netzwerk“ beispielsweise eine Abschaffung des „Nicht-Verlängerungsgrundes Intendantenwechsel“. Die Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer an Theatern ließen zu wünschen übrig.

Stadträtin Wiebke Richter, die zusammen mit ihrer Kollegin Yasmin Hopp im Verwaltungsrat des Regensburger Stadttheaters sitzt, ergänzt: „Die Perspektive an einem Ort zu bleiben und zu arbeiten, bleibt vielen Theaterangestellten verwehrt. Bevor bei einem Intendantenwechsel der Großteil des Personals an einem Spielort ausgewechselt wird, sollte das Potenzial des bestehenden Ensembles ausprobiert und überprüft werden.“ Bei der Entscheidung über eine Verlängerung der Arbeitsverträge sollten auch soziale Gesichtspunkte in die Entscheidung einfließen, so Richter.

Forderung: Gespräch mit Betroffenen suchen

Stadträtin Yasmin Hopp fordert „Mitbestimmung für die Arbeitnehmer und eine offene Kommunikation, die die Beschäftigten einbindet“. Wenn solche Entscheidungen anstünden, müssten diese zeitnah und vollständig kommuniziert werden. „Auch hier in Regensburg sollte man das Gespräch mit allen Betroffenen suchen.“