Eishockey
Tigers siegen in Schwenningen

Fliegende Fäuste und Strafminuten. Die Nürnberg Ice Tigers schließen die reguläre DEL-Saison auf Platz 8 ab.

03.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:01 Uhr
Christian Rupp
Nach dem Penalty-Erfolg gegen Augsburg – hier der Nürnberger Lukas Ribarik (23) – gelang den Ice Tigers auch in Schwenningen ein Sieg nach dem Penalty-Schießen. −Foto: Thomas Hahn / Eibner-Pressefoto/Thomas Hahn / Eibner-Pressefoto

Die reguläre DEL-Saison 2021/22 ist beendet. Die Nürnberg Ice Tigers schlossen nach dem dritten Penaltyschießen in Folge auf Platz 8 ab und treffen in den Pre-Playoffs nun auf die Düsseldorfer EG.

Am Sonntag gewannen die Ice Tigers zum Hauptrunden-Abschluss mit 5:4 n.P. auswärts bei den Schwenninger Wild Wings. Im Schwarzwald erlebte Nürnberg einen perfekten Start: Schon nach 19 Sekunden traf Tim Bender mit dem ersten Torschuss zum 1:0 (1.). Nach 132 Sekunden besorgte Tim Fleischer mit dem zweiten Torschuss das 2:0 (3.). Als kurz darauf auch noch Kapitän Patrick Reimer im Powerplay auf 3:0 erhöhte (9.), schien bereits eine Vorentscheidung herbeigeführt. Doch die Ice Tigers machten sich noch im ersten Drittel selbst das Leben schwer: Verteidiger Andrew Bodnarchuk fuhr abseits der Scheibe einen unnötigen Check gegen den Kopf von Alexander Karachun, was zu einer Massenschlägerei auf dem Eis führte (20.). Mit bösen Folgen für Nürnberg: Bodnarchuk erhielt genauso eine Matchstrafe wie Abwehr-Kollege Blake Parlett, der sich eingemischt hatte und ebenfalls die Fäuste fliegen ließ. Den Franken brach somit ihr Top-Verteidiger-Paar weg.

Lange Zeit in Unterzahl

Weil im weiteren Verlauf noch weitere Strafen dazukamen, spielten sie fast das komplette zweite Drittel in Unterzahl. Schwenningen gelang aber nur ein einziges Powerplay-Tor durch Niclas Burström (24.). Im dritten Drittel holte sich mit Marcus Weber der nächste Ice-Tigers-Verteidiger eine Matchstrafe ab, so dass sie Anzahl der Strafminuten am Ende auf 100 (!) aufgestockt wurden. Das wussten Max Görtz (50.), Tyson Spink (53.), Karachun (55.) zu nutzen und drehten mit Überzahl-Treffern die Partie auf 4:3 für die Wild Wings. Nürnberg aber ging voll ins Risiko und brachte im Powerplay einen Extra-Angreifer für Torwart Niklas Treutle. Tyler Sheehy belohnte diesen Mut 77 Sekunden vor Schluss mit dem 4:4 (59.).

Im späteren Penaltyschießen sicherten Bender und Sheehy den ersten Sieg nach zuvor sieben Niederlagen in Folge gegen Schwenningen. Nürnberg beendet die reguläre Saison als Achter und bekommt es in den Pre-Playoffs ab Dienstag (19.30 Uhr) mit der Düsseldorfer EG zu tun.

Bereits am Freitag hatten die Ice Tigers einen Derby-Krimi gegen die Augsburger Panther mit 3:2 n.P. gewonnen. Nürnberg startete aktiv und offensiv, ging dank Chris Brown (5.) und Reimer (11.) früh in Führung, verpasste es aber in der Folge, nachzulegen. Zwar hatten die Franken längere Drangphasen und viel Zeit in der Offensivzone, doch fehlte es an Zug zum Tor und weiteren gefährlichen Abschlüssen. Das hielt den AEV am Leben und führte zu einem schwäbischen Comeback: Erst Adam Payerl (27.) und dann Matt Puempel (51.) stellten für Augsburg auf 2:2.

Das Duell wogte nun hin und her, ein Sieger aber wurde erst im Penaltyschießen gefunden. Hier parierte Nürnbergs Torwart Niklas Treutle alle drei Versuche der Panther, während für die Ice Tigers Reimer entscheidend verwandelte und so den Extra-Zähler auf das fränkische Punktekonto buchte. Neben dem Heimsieg gab es auch noch eine weitere gute Nachricht: Verteidiger Julius Karrer kehrte überraschend früh zurück: Nach einer am 6. Januar erlittenen Fußverletzung, die mit einer OP gerichtet werden musste, drohte das Saison-Aus. Doch das 21-jährige Talent bewies gutes Heilfleisch, was seiner Mannschaft einen Schub für die Playoffs geben dürfte.

Ein Punkt in München

Auch am Mittwoch mussten die Ice Tigers ins Penaltyschießen und zogen beim favorisierten EHC Red Bull München mit 2:3 n.P. den Kürzeren. Dabei verspielte Nürnberg einen 2:0-Vorsprung: Nach einem torlosen ersten Drittel trafen im zweiten Abschnitt Bodnarchuk (22.) und Tyler Sheehy (37., im Powerplay) für die Franken. München kam daraufhin stark aus der Kabine und glich schon früh im dritten Durchgang durch Zach Redmond (42.) und Frederik Tiffels (44.) aus. Danach waren beide Torhüter nicht mehr zu überwinden. Im Penaltyschießen traf einzig Redbulls-Stürmer Philip Gogulla, so dass die Tigers mit 2:3 das Nachsehen hatten.