Gesellschaft
„Tips for Jesus“: 54 000 Dollar Trinkgeld

Ein mysteriöser Gast gibt in amerikanischen Restaurants regelmäßig unverhältnismäßig hohe Trinkgelder und postet Fotos der Rechnungen auf Instagram.

04.12.2013 | Stand 04.12.2013, 18:06 Uhr
Unter dem Account „tipsforjesus“ postet der gute Samariter auf der Fotoplattform Instagram regelmäßig Bilder von den üppigen Trinkgeldquittungen und jubelnden Restaurant-Angestellten. −Foto: Screenshot: Instagram

Ein anonymer Spender meint es derzeit gut mit den Kellnern von Chicago bis Los Angeles und rundet beim Trinkgeld unverhältnismäßig hoch auf. Mal gibt der mysteriöse Wohltäter 1000 statt 50 Dollar, mal 10 000 statt 250 Dollar. Bezahlt wird stets mit einer schwarzen „Centurion“-Karte von American Express, die nur gut situierten Menschen zusteht. Anschließend schreibt oder stempelt der Gutmensch die Wortfolge „@tipsforjesus“ auf die Rechnung. Gelegentlich fügt der Unbekannte auch eine kleine Botschaft wie „fight on“ bei.

Augenzeugenberichten zufolge ist der Geldgeber um die 30 Jahre alt, aufmerksam und sehr zurückhaltend. Im Internet tritt der Spender jedoch etwas extrovertierter auf. Unter dem Account „tipsforjesus“ postet der gute Samariter auf der FotoplattformInstagramregelmäßig Bilder von den üppigen Trinkgeldquittungen und jubelnden Restaurant-Angestellten. Das Instagram-Profil ist mit dem Bild eines zwinkernden Jesus und dem Slogan „doing the Lord‘s work, one tip at a time“ gestaltet.

Zählt man die Geldgeschenke auf den „tipsforjesus“-Quittungen zusammen, hat der mysteriöse Gast laut der Internetseite„The Daily Dot“seit September insgesamt mehr als 54 000 Euro Trinkgeld in amerikanischen Restaurants gelassen.

Mittlerweile sind zahlreiche Geschichten über den unbekannten Wohltäter im Umlauf: Mal soll ein Kellner beim Anblick der Rechnung auf einem der Restauranttische getanzt haben, mal soll ein zu üppiges Trinkgeld das Kreditkartengerät überlastet haben.

Anhand der Bestellungen und der Restaurant-Orte wird natürlich auch in den Medien wild über den guten Samariter spekuliert. Demnach könnte die gesuchte Person ein College Football-Fan sein, weil sie zeitgleich mit Footballspielen in Michigan und Notre Dame bezahlte. Auch der Gruß „fight on“, den das Football-Teams der University of Southern California als Schlachtruf verwendet, stützt diese Theorie. Die Gastronomieseite„eater.com“hat hingegen die These aufgeworfen, dass es sich auch um eine ganze Gruppe von Wohltätern handeln könnte.

Normalerweise ist es in den USA üblich beim Trinkgeld mindestens 15 Prozent zu geben, weil ein Großteil des gastronomischen Personals von der Zugabe leben muss.