Abschied
Trauer um Altabt Emmeram Geser

Zahlreiche Würdenträger kamen in die Benediktinerabtei Metten, um sich vom früheren Abt des Klosters Metten zu verabschieden.

14.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:47 Uhr
Karl Matok
Bei heimatlichen Brüdertreffen interessierte sich Altabt Emmeram Geser mit Bruder Heribert 2012 auch von Ausgrabungsfunden aus der Hallstattzeit 700 v. Chr. auf der Kiesgrube Willi Geser nahe Rosenhof. −Foto: Karl Matok

Im Alter von 83 Jahren verstarb vor Weihnachten der langjährige frühere Benediktiner-Abt des Klosters Metten, Emmeram Geser, ein gebürtiger Mintrachinger, im Kloster Mallersdorf. Am vergangenen Dienstag nahm die Benediktinerabtei Metten, seine zwei Brüder Heribert und Hugo mit Familien nebst Verwandte aus Mintraching, hohe Würdenträger und viele Freunde und Schüler in einem feierlichen Requiem in der Pfarr- und Klosterkirche Metten Abschied vom Abt Emeritus Emmeram Geser. Geser leitete von 1971 bis 1989 die Abtei und verstarb einen Tag nach dem 50. Jahrestag seiner Abtsbenediktion. Der Verstorbene wurde als Rudolf Geser am 22. Oktober 1938 der Eheleute Michael und Therese Geser in Regensburg geboren und wuchs mit seinen Brüdern Heribert und Hugo auf dem elterlichen Bauernhof in Rempelkofen auf. Nach der Volksschule in Mintraching und Fürstenstein wechselte er 1949 ans Klostergymnasium Metten. Nach dem Abitur trat er 1958 in die Benediktinerabtei ein und nahm nach Einkleidung den Ordensnamen „Emmeram“ an.

Von 1959 bis 1965 studierte er Philosophie und Theologie in Rom und Salzburg und in Würzburg Klassische Philosophie für das Lehramt am Gymnasium. Am 20. Dezember 1964 empfing er von Bischof Rudolf Graber die Priesterweihe. Seine Primiz feierte er am 1. Januar 1965 unter dem damaligen Pfarrer Andreas Birner in der Heimatpfarrei Mintraching. Von 1971 bis 2001 wirkte er als Gymnasiallehrer für Latein am Klostergymnasium und als Präfekt im Internat. Mit 33 Jahren wählten ihn die Paters 1971 zum Abt des 1830 wiederbesiedelten und 1840 erneut zur Abtei erhobenen Benediktinerklosters Metten. Bischof Rudolf Graber erteilte ihm am 18. Dezember 1971 die feierliche Abtsbenediktion. In seiner 18 Jahre dauernden Amtszeit ließ er zahlreiche Bau- und Modernisierungsprojekte durchführen. Im Rahmen der Salzburger Äbtekonferenz engagierte er sich für die Erneuerung der Liturgie in den Klöstern nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils. Viele Jahre lang war er zudem als Firmspender unterwegs.

1989 trat er altersbedingt zurück, fungierte aber noch als Delegat und Abtpräses der Bayerischen Benediktinerkongregation in der Abtei Weltenburg. 2001 war er Spiritual der Armen Franziskanerinnen im Mutterhaus der Mallersdorfer Schwestern. Zum Requiem in der Benediktinerabtei Metten konnte der derzeitige Abt Wolfgang Maria Hagl zahlreiche Würdenträger, unter ihnen Bischof Rudolf Voderholzer, den Mallersdorfer Superior Gottfried Dachauer, Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter, Staatsminister Bernd Sibler, Mettens Bürgermeister Andreas Moser und Mintrachings Bürgermeisterin Angelika Ritt-Frank begrüßen. Die musikalische Umrahmung oblag dem Leiter der Stiftskirche, Alois Auer, und der Schola der Benediktinerabtei Metten. Bischof Rudolf Voderholzer ging im ehrenden Nachruf auf das Leben und Wirken des Verstorbenen ein, den er 2013 als geistig Gelehrten und an vielen Schriften der Kirche interessierten Mönch kennenlernte. Die Mallersdorfer Schwestern gaben dem Altabt in den Jahren „Heimat und Mütterlichkeit“. Das Requiem in Mintraching findet zu einem späteren Zeitpunkt statt. (lok)