Trockene Hitze und warmer Nebel – Sauna und Dampfbad kombinieren

02.03.2009 | Stand 02.03.2009, 11:55 Uhr

Das entspannte Schwitzen in Saunen und Dampfbädern hat viele Anhänger. Besonders nach dem Sport tut der Gang in die Schwitzkammer gut und erzeugt eine wohlige Schwere. Mit der Frage, ob eher trockene Hitze oder angenehm feuchtwarmer Nebel zu bevorzugen sind, muss man sich derweil nicht lange herumplagen. Denn Sauna- und Dampfbad-Gänge lassen sich besonders gut kombiniert genießen, wie Günter Remigius Till, Bäder- und Thermenexperte des Deutschen Wellnessverbandes, empfiehlt.

Die beiden Schwitzorte unterscheiden sich vor allem durch Temperatur und Luftfeuchtigkeit. „Im Dampfbad ist es meistens nur 40 bis 50 Grad Celsius warm, die Luftfeuchtigkeit beträgt dafür bis zu 100 Prozent“, erläutert Till. In der Sauna ist es mit 60 bis 90 Grad Celsius deutlich heißer, die Luft ist hingegen knochentrocken. Wegen der größeren körperlichen Anstrengung sollte man in der Sauna deshalb besser liegen, rät Till. Das Dampfbad kann man ohne weiteres auch im Sitzen genießen.

Die Saunahitze bringt in erster Linie den Kreislauf und das Immunsystem in Schwung, das Dampfbad ist zusätzlich wohltuend für Haut und Atemwege. „Im feuchten Nebel kann man besser Durchatmen“, erklärt der Bäderexperte. Das nasse Klima wirke entkrampfend auf die Atemwege, öffne zudem die Poren der Haut, befeuchte sie und habe einen glättenden Effekt.

Wer seinen Körper nicht gleich der Belastung einer 90-Grad-Sauna aussetzen möchte, sollte nach Tills Ansicht ein gemischtes Programm aus beiden Schwitzformen wählen. „Dann kann man sich langsam an die hohe Temperatur gewöhnen“, erläutert der Experte. Als schonender Beginn sei zunächst eine Bio-Sauna zu empfehlen, in der gemäßigte Temperaturen um die 50 Grad Celsius herrschten. Nach einer Ruhephase biete sich danach ein Besuch im Dampfbad an. Erst am Ende stehe dann der Gang in die Heißkammer mit Temperaturen über 80 Grad Celsius.

Die Schwitzdauer sollte allerdings nicht übertrieben werden. Nach spätestens zehn Minuten in der Sauna sei eine Pause ratsam, betont Till. Im Dampfbad sollte man nicht länger als 15 Minuten ausharren. Hinterher ist auf jeden Fall Abkühlen angesagt, entweder unter der kalten Dusche oder im Tauchbecken. Wer es sich ersparen möchte, ins eiskalte Wasser einzutauchen, kann auch einen Kneipp-Schlauch verwenden. „Damit wird der Kreislauf schonender wieder in Schwung gebracht“, sagt Till. Nach dem Abkühlen sollte man sich gründlich abtrocknen und dem Körper eine Pause gönnen.

Drei Sauna- oder Dampfbad-Gänge hintereinander sind im übrigen nach Auskunft des Experten mehr als genug. „Bei vier Saunaphasen ist der Körper später häufig überreizt und man schläft schlecht“, berichtet der Experte. Deshalb sollte in der Schwitzkammer auch kein Leistungsdruck herrschen. Je nach körperlicher Verfassung müsse jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich der Hitze gewachsen fühle. Wer Zweifel an seiner Fitness habe, sollte vor Sauna- oder Dampfbadbesuchen lieber einen Arzt zu Rate ziehen. Denn insbesondere bei Fieber, Thrombosen oder entzündlichen Erkrankungen ist das Sauna- und Dampfbaden verboten, wie Till betont.

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