Boxen
Ünsal Arik siegt und provoziert Erdogan

Der Parsberger Profiboxer schlägt seinen Gegner K.o. und hat eine T-Shirt-Botschaft für den türkischen Präsidenten.

07.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:39 Uhr
Ünsal Arik lässt in seinem Kampf gegen den türkischen Präsidenten Erdogan nicht locker. −Foto: Lars Walter/Lars Walter

Der Parsberger Profiboxer Ünsal Arik hat seinen Fight am Samstag gegen den Bosnier Slavisa Miodrag (23 Jahre) gewonnen. Dabei benötigte der 40-jährige Türke aus der Oberpfalz lediglich drei Runden, um seinen Kontrahenten nach einem rechten Körperhaken durch technischen K.o. zu bezwingen. Durch diesen Sieg kommt der Superweltergewichtler den Top100-Plätzen wieder nahe.

Wirbel um Ariks T-Shirt-Botschaft

Der 1,76 Meter große Boxer aus dem Landkreis Neumarkt sorgte allerdings vor allem mit einer T-Shirt-Botschaft,mit der er den türkischen Präsidenten Erdogan zum wiederholten Mal öffentlich kritisierte, rund um seinen Fight für Aufsehen.

Auf dem T-Shirt stand aus dem Türkischen übersetzt geschrieben: „Tayyip – Silivri ist sehr kalt.“ Dazu muss man wissen, dass es sich bei Silivri um ein Gefängnis in der Nähe Istanbuls handelt, „in das der Präsident seine Widersacher einsperren lässt“, erklärt Arik. Häufig bekomme er nach seinen Twitter- oder Facebook-Posts von Erdoğan-Anhängern diesen Spruch mit seinem eigenen Namen zu hören.

Auch im Ring wandte sich Arik mit einer Ansprache zu Wort. Darin erklärte er unter anderem: „Jeder Schlag, jede Faust ist gegen Erdogan.“

Durch seine seit Jahren beharrliche Kritik an Recep Tayyip Erdoğan über die öffentlichen und Sozialen Medien, ist der 1,76 Meter große Boxer hierzulande längst zum bekannten Wortführer geworden. Arik lässt kaum eine Gelegenheit aus, die Politik des türkischen Staatsoberhaupts öffentlich anzuprangern – was ihm unter anderem eine Strafanzeige Erdoğans einbrachte.

Sportlich soll ihn sein K.o.-Sieg wieder näher an einen Titelkampf bringen. Außerdem prüft der schlagfertige Boxer derzeit ein Angebot aus Newcastle, wonach er an einem Bare Knuckle-Fight, einem Faustkampf ohne Handschuhe, teilnehmen soll.