wirtschaft
Ukraine-Krieg trifft auch Fleischhandel

Der Vieh- und Fleischhandelsverband diskutierte in Berching.

18.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:17 Uhr
Franz Guttenberger
Reinhold Koller aus Stauferbuch begrüßte die Europaabgeordnete Marlene Mörtler in Berching −Foto: Franz Guttenberger

Der Bayerische Vieh- und Fleischhandelsverband hatte zum Bayerischen Agrarhandelstag in die Kulturhalle eingeladen. Zur Einstimmung spielte die Bläserklasse der Schule Berching. Vertreter aus Ministerien, von Schlachtbetrieben und Fleischvermarkter aus ganz Bayern waren gekommen. Reinhold Koller aus Staufersbuch ist der stellvertretende Verbandsvorsitzende in Bayern und seit 2001 Bezirksvorsitzender der Oberpfalz. Er hatte mit der Geschäftsstelle in München den Verbandstag organisiert.

Bürgermeister Ludwig Eisenreich stellte seine Stadt kurz vor. Eisenreich sagte, er freue sich, dass der Verbandstag schon zum zweiten Mal in Berching abgehalten werde. Grußworte überbrachte schriftlich Ministerpräsident Markus Söder. Nach seinen Worten spielt der Agrarhandel eine unverzichtbare Rolle für die Landwirtschaft als kompetenter Partner der Bauern und der ihre Erzeugnisse verarbeitenden Betriebe. Söder teilte mit, dass die Agrarwirtschaft zu den umsatzstärksten Branchen in Bayern zählt.

Der Verband zählt nach eigenen Angaben 378 Mitglieder und hat ein Handelsvolumen von mehr als sechs Milliarden Euro jährlich. 1,8 Millionen Rinder und 4,8 Millionen Schweine seien im abgelaufenen Jahr vermarktet worden. Laut Koller vermarktet sein Betrieb in Staufersbuch pro Woche 40 bis 60 Stück Großvieh und rund 1000 Schweine. Er sei mit seinen Fahrzeugen in ganz Bayern unterwegs. Der Krieg in der Ukraine und die hohen Spritpreis und Fahrzeugpreis hätten auch die Viehhändler stark getroffen. Der Verband setze sich für die Anliegen der Viehhändler in Bayern ein, er sei die Berufsvertretung der Mitglieder des freien Vieh- und Fleischhandels.

Als Referentin kam die Europaabgeordnete Marlene Mörtler nach Berching. Sie ist Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und ist stellvertretende Vorsitzende des Anit-Ausschusses im Europäischen Parlament, den sie näher vorstellte. Das Parlament hatte den Untersuchungsausschuss zur Prüfung von mutmaßlichen Verstößen bei der Anwendung von EU-Vorschriften zum Schutz von Tieren beim Transport eingesetzt.

Einen Einblick in die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gab Rechtsanwalt Dr. Markus Kraus und über die Perspektiven der Tierhaltung für die Zukunft referierte der stellvertretende Bezirksvorsitzende des Bauernverbandes, Gerhard Stadler.