Stadtrat
Velburg: Anja Vlasny-Sprüll vereidigt

Im Stadtrat folgt die Grünen-Politikerin auf den verstorbenen Roland Schlusche. Diskussionen gab es wegen Bauplätzen.

29.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:46 Uhr
Wolfgang Schön
Bürgermeister Christian Schmid vereidigt Anja Vlasny-Sprüll als neue Stadträtin und Nachrückerin für den verstorbenen Dr. Roland Schlusche, Fraktion Bündnis 90/Grüne. −Foto: Wolfgang Schön

Anja Vlasny-Sprüll ist bei der Stadtratssitzung am Donnerstagabend von Bürgermeister Christian Schmid als Listennachfolgerin des im Februar diesen Jahres unerwartet verstorbenen Dr. Roland Schlusche als neue Stadträtin vereidigt worden.

Die Mutter von fünf Kindern, sie ist beruflich als Psychologin in einer Praxis für Kinder- und Jugendpsychologie tätig, bewarb sich bei der Kommunalwahl 2020 für die Liste „Bündnis 90/Grüne“ Velburg um das Amt des ersten Bürgermeisters bei der Stadt Velburg und belegte Platz 3 auf der Grünen-Stadtratskandidatenliste hinter Dr. Roland Schlusche und Dr. Josef Guttenber-ger, was ihr nun den ersten Nachrücker-Platz einräumte. Vlasny Sprüll wird in der Nachfolge von Dr. Schlusche auch den Platz der „Grünen“ im Umwelt- und Bauausschuss und als Stellvertreterin von Dr. Guttenberger im Rechnungsprüfungsausschuss der Stadt Velburg einnehmen. Zudem wird sie die Stellvertreterposition im Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens Stadt Velburg innehaben und damit für ihre Fraktion in allen Ausschüssen vertreten sein.

Allgemein Zustimmung fand im Stadtratsgremium auch die Bedarfsanerkennung für die Errichtung einer weiteren Kindergartengruppe beim kirchlichen Kindergarten St. Johannes. Hier hatte sich zuletzt auf der Grundlage der vorgenommenen Anmeldungen ein Bedarf von zusätzlich 15 Kindergartenplätzen ergeben, die in den bestehenden drei Gruppen der Kinderbetreuungseinrichtung nicht mehr hätten aufgenommen werden können. Die Katholische Kirchenstiftung erklärte sich daraufhin als Träger der Einrichtung bereit, die zusätzlich notwendige Gruppe in Räumlichkeiten des katholischen Pfarrheimes in der Kolpingstraße aufzunehmen.

Gewerbeschau:Eröffnung:
Bürgermeister Christian Schmid verwies auf die Gewerbeschau am Sonntag, 1. Mai in Velburg und den gleichzeitig stattfindenden „Tag der offenen Tür“ beim neuen „Kulturzentrum Velburg“ (Wieserstadl), wo die Festdamen des Turnverein Velburg eine Kaffeestube für die Besucher bereithalten und am Vormittag auch ein Weißwurstessen mit angeboten wird.Die offizielle Einweihung und Eröffnung des Kulturzentrums wird dann mit einem Kreis geladener Gäste am Samstag, 7. Mai sein, so der Hinweis des Bürgermeisters. (pws)

Gruppe läuft drei Jahre

Die berechneten Kosten für die notwendigen Um- und Anbaumaßnahmen in Höhe von 80000 Euro werden von der Stadt Velburg übernommen, die Kommunen sind vom Gesetzgeber für die Bereitstellung von ausreichend Kindergartenbetreuungsplätzen verpflichtet worden. Nachdem auch die städtischen Einrichtungen „Rappelkiste“ und St. Walburga in Oberwiesenacker voll belegt sind, ist für die Einrichtung der zusätzlichen Gruppe in den Pfarrheimräumen vorab eine Dauer von drei Jahren festgelegt worden.

Nachdem aktuell in Velburg den über 60 vorliegenden Bauplatzanfragen nur elf frei nutzbare Bauparzellen gegenüber stehen, soll beim bestehenden Baugebiet „Finkenherd-Süd“ ein direkt angrenzender Grundstücksstreifen, der sich bereits im Eigentum der Stadt Velburg befindet, als Baugebiet für die Wohnbebauung ausgewiesen werden. An der bisher fußläufigen Anbindung zum Skigebiet „Monte Sperlasso“ könnten so sechs Bauplätze entstehen. Zudem besteht auch noch Aussicht auf ein weiteres angrenzendes privates Grundstück in diesem Bereich. Die Verwaltung wurde beauftragt, weitere Planungsschritte für die zusätzliche Baugebietsausweisung einzuleiten. In den Diskussionsbeiträgen gab es kontroverse Meinungen. Einige der Stadträte sahen das nur als „Tropfen auf den heißen Stein“, was zukünftiges Bauland in Velburg anbelangt, andere wollten zunächst die Innenverdichtung im Bereich der Stadt und die Belebung von Leerständen vorangebracht sehen.

Bauanträge genehmigt

Es wurde die Frage aufgeworfen (Ortssprecherin Sabine Kastner), wie man sich in Velburg die weitere Wohnbaubesiedelung vorstelle und welche Entwicklung damit der Stadtbereich nimmt. Positiv beschieden wurden alle aktuell eingereichten Bauanträge. Wo darauf geachtet werden soll ist die laufende Maßnahme am Schafhof, wo eine frühere Stallung für Pferde in eine Event-Location umgewandelt wird. Welcher Art die angedachten Veranstaltungen sein werden und wie sich Lärm – und Umweltimmissionen auf die nahen Siedlungsbereiche auswirken soll im Blick behalten werden, so Bernhard Dürr.