Kirche
Velburger suchen neuen Eremiten

Die Pfarrei will die Klause am Herz-Jesu-Berg sanieren – ebenso wie die Pfarrkirche St. Johannes. Das fordert die Stiftung.

18.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:52 Uhr
Wolfgang Schön
Die Herz-Jesu-Wallfahrtsstätte mit der Eremiten-Klause, die saniert werden muss (re.). −Foto: Wolfgang Schön/Wolfgang Schön

Vier große Kirchen sowie eine Reihe weiterer Gebäude wie das Pfarrheim und der Kindergarten St. Johannes muss die Pfarrgemeinde „St. Johannes der Täufer“ in Velburg finanziell unterhalten. Und das bei gerade 1700 Mitgliedern.

Nachdem nun mit der lange geplanten Innenrenovierung der Stadtpfarrkirche sowie der Eremiten-Klause auf dem Herz-Jesu-Berg zwei weitere große Bauprojekte anstehen, informierten Stadtpfarrer Martin Becker und Kirchenpfleger Franz Kastner bei einer Versammlung die Pfarreimitglieder über den Stand der Dinge.

Der Anschluss nahezu aller kirchlichen Gebäude an das Velburger Nahwärmenetz nannte der Kirchenpfleger einen „Glücksfall“. Durch die Brandschutzmaßnahmen könnten im Pfarrheim weiter größere Veranstaltungen stattfinden. Sobald die Pandemie es zulasse, soll hier wieder Leben einkehren. In der Velburger Pfarrkirche wurde die historische Uhr- und Läuteeinrichtunge instandgesetzt. Die Fachleute seien von dem wertvollen Bestand begeistert gewesen, sagte Kastner.

Neuer Eremit für Klause gesucht

Da die Eremitenklause am Herz-Jesu-Berg derzeit leer steht, soll nun mit der dringenden Sanierung begonnen werden. Bruder Antonius war zu Beginn der Pandemie nach 43 Jahren gesundheitsbedingt in Ruhestand gegangen. Die Diözese habe bereits Zuschüsse genehmigt. Die Velburger Wallfahrtsstätte ist der einzige Ort mit einer Herz-Jesu-Verehrung in Bayern und wird auch von auswärtigen Pilgern regelmäßig aufgesucht.

Nach der Sanierung möchte Stadtpfarrer Martin Becker wieder einen Eremiten oder eine Eremitin für die Klause gewinnen, damit die Wallfahrer vor Ort einen Ansprechpartner haben und jemand die Klause betreut. Die Aussichten dafür würden allgemein als sehr gut bewertet, es gäbe bereits konkretes Interesse, hieß es dazu von verantwortlicher Seite.

Sanierung soll 2022 erfolgen

Im Vorfeld der Innenrenovierung der Pfarrkirche St. Johannes haben Fachstellen die Bausubstanz untersucht, auch Kunsthistoriker und Denkmalschützer wurden einbezogen. Denn Renovierung betrifft auch die farbliche Gestaltung sowie die technische Ausstattung. Als nächstes erwartet die Kirchenverwaltung die Baugenehmigung, um danach die Ausschreibung für die einzelnen Gewerke vorbereiten zu können. Läuft alles nach Plan, könnte die Sanierung 2022 erfolgen. Kosten wird sie rund 1,4 Millionen Euro.

Wenn die Kirchen und anderen Einrichtungen der Pfarrei auch ihn Zukunft erhalten werden sollen, brauche es auch in Zukunft fleißige Helfer und ehrenamtlich Engagierte, die beispielsweise Ämter in der Kirchenverwaltung oder im Pfarrgemeinderat übernehmen und „bereit sind, für ein „Vergelt’s Gott Verantwortung zu übernehmen“, sagte Kirchenpfleger Franz Kastner. Er hoffe, Unterstützer aus dem Kreis der jungen Familien in Velburg zu gewinnen.