Warnstreik
Ver.di ruft zum Postbank-Streik auf

Auch in der Oberpfalz sollen Beschäftigte der Postbank-Standorte von Freitag bis Samstag in den Streik treten.

17.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:26 Uhr
Ein Schild mit dem Logo der Postbank ist an der Fassade einer Bankfiliale angebracht. −Foto: Monika Skolimowska/dpa

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft ab Freitag bis Samstag die 15.000 Beschäftigten der Postbank zum bundesweiten Streik auf. Aufgerufen sind alle Postbankfilialen, die Callcenter der Postbank sowie die Postbank- Standorte. Auch bayernweit kommt es zu fast flächendeckenden Schließungen und starken Einschränkungen, heißt es in der Pressemitteilung. „In Ostbayern werden davon unter anderem die Standorte Passau, Deggendorf, Plattling, Cham, Schwandorf, Weiden, Grafenwöhr, Selb, Amberg, Regensburg 12 und Regensburg 1 betroffen sein“, erläutert Alexander Gröbner (Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz).

Mit der bisher umfangreichsten Streikwelle in dieser Tarifrunde soll der Druck auf die Deutsche Bank als Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde am 22. März erhöht werden. „Die Beschäftigten der Postbank erwarten am Dienstag ein Angebot der Arbeitgeberseite, das der hohen Inflation bei gleichzeitig hohen Gewinnen der Deutschen Bank Rechnung trägt“, so Gröbner weiter.

ver.di fordert sechs Prozent mehr

ver.di begründet den Streikaufruf mit dem aus Gewerkschaftssicht inakzeptablen Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde. Die dort angebotenen Gehaltssteigerungen von 2,8 Prozent ab Oktober 2022 und 2,1 Prozent in 2024 mit neun Nullmonaten und einer Laufzeit von 36 Monaten würden von den Beschäftigten als Provokation empfunden, da sie weniger als ein Prozent Lohnerhöhung bei einer zu erwartenden Inflation für das Jahr 2022 von über fünf Prozent bedeuteten.

ver.di war im Januar mit der Forderung nach sechs Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr Gehalt in die Verhandlungen gegangen. Daneben fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro sowie eine unbefristete Übernahme für Auszubildende nach Abschluss der Ausbildung. Als pandemiebedingten Belastungsausgleich und als Ausgleich für pandemiebedingte Provisionseinbußen soll es für die Beschäftigten des Postbank-Filialvertriebs insgesamt 1500 Euro geben. Einen Anspruch auf mobiles Arbeiten soll es für bis zu 60 Prozent der Beschäftigten geben, mit einer einmaligen Kostenerstattungspauschale in Höhe von 1500 Euro bzw. eine Mobilitätspauschale für Beschäftigte, die nicht mobil arbeiten können in Höhe von 1500 Euro.