Neuwahlen
Verein steht kurz vor dem Aus

Es findet sich keine neue Vereinsführung für die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Schnufenhofen. 2022 wird entschieden.

27.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:37 Uhr
Vera Gabler
Albert Staudigl, Josef Zeller und Christian Emmerling von der SKK/RK Schnufenhofen, hoffen dass es mit dem Verein weitergeht. −Foto: Vera Gabler

Auch bei der zweiten Mitgliederversammlung hat sich keine neue Vereinsführung für die Soldaten- und Kriegerkameradschaft mit der Reservistenkameradschaft, kurz: SKK/RK, gefunden.Wie bereits berichtet, musste bei der Jahresversammlung der SKK/RK Schnufenhofen im September der Tagesordnungspunkt Neuwahlen abgebrochen werden, weil sich keine Nachfolger für den Vorsitzenden Albert Staudigl und dem Schriftführer Josef Zeller gefunden hatten. Angedacht war Marco Glas, doch dieser war im Januar diesen Jahres überraschend verstorben. Die weitere Schwierigkeit beziehungsweise die Notwendigkeit, eine Wahl durchführen zu müssen, sei die Tatsache, dass durch den Tod von Glas – er war Kassier im Verein – die Kasse ebenfalls von Staudigl geführt worden war. „Das kann und darf natürlich nicht sein“, betonte Kreisvorsitzender des Bayerischen Soldatenbundes Christian Emmerling, der als Wahlleiter die Versammlung im Dorfhaus begleiten wollte.

Nachfolger dringend gesucht

Mit der Kernaussage „Wir brauchen Erneuerung“ begründete Staudigl seinen Rücktritt nach 25 Jahren als Vorsitzenden. Nachdem sich in der Jahresversammlung keiner für das Amt zur Verfügung gestellt hatte, war er nochmals von Tür zu Tür gegangen, um einen Nachfolger vorschlagen zu können.

Bei 86 Mitglieder waren 25 Männer zur Versammlung gekommen, die damit zwar bekundeten, dass ihnen der Verein wichtig sei, aber von keinem bekam Emmerling die Zusage, Vorsitzenden machen zu wollen. Auch die Drohung, dass Staudigl die Arbeit einstellen werde und dass dann der Verein im Februar 2022 aufgelöst werde, fand keinen fruchtbaren Erfolg.

Argumente, es gebe nach dem Wegfall der Wehrpflicht eben auch keine Reservisten und demnach auch keine neuen Mitglieder, wurde zwar von Emmerling bestätigt, gleichzeitig wurde aber darauf hingewiesen, dass jeder Mitglied werden könne. Ein weiterer Minuspunkt sei es auch, dass man ab 65 Jahre keinen Schießsport mehr ausüben dürfe. Letztendlich erklärten sich Michael Böhm und Florian Sutor bereit, zu helfen, um den Verein vor der Auflösung zu bewahren.

„Wir brauchen Erneuerung.“Albert Staudigl, SKK/RK-Vorsitzender als Erklärung, warum er nicht mehr zur Wahl zur Verfügung steht

Die Versammlung wurde abgebrochen mit dem Zusatz, dass Staudigl und sein Schriftführer Josef Zeller zusammen mit Böhm und Sutor im kleinen Kreis tagen werden. Bis zum Ende des Geschäftsjahres der SKK/RK, das ist der 31. Januar, werde Staudigl den Verein kommissarisch weiterführen. Bei der nächsten Jahresversammlung im Februar 2022 stehen Neuwahlen an. Gleichzeitig werde in der Tagesordnung aber auch der Punkt Auflösung des Vereins beinhaltet sein.

2023 wäre 100-Jähriges

Ein weiteres Thema, nämlich die Satzungsänderung, werde ebenfalls mit aufgenommen. Inwieweit nun die SKK/RK bei Geburtstagen oder Beerdigungen vertreten sein wird, hänge alleine von der Entscheidung des kommissarischen Vorsitzenden ab. „2023 würde der Verein sein 100-jähriges Bestehen feiern und ihr wollt den Verein auflösen...“, bedauerte Emmerling abschließend. Auf Nachfrage ergänzte Staudigl, dass bei einer Vereinsauflösung das Vermögen des Vereins zu 50 Prozent an die Gemeinde für gemeinnützige Zwecke in Schnufenhofen und zu 50 Prozent an die Kirche gehen werde.