In eigener Sache
Verlagsgruppe Passau übernimmt MZ-Verlag

Verlegerfamilien Esser und Diekmann haben sich auf einen Übergang geeinigt und stärken damit den Medienstandort Ostbayern.

30.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:30 Uhr |
Das Verlagsgebäude der Mittelbayerischen. − Foto: Rieder

Die Verlegerfamilien Esser und Diekmann haben sich auf den Übergang der Unternehmensgruppe Mittelbayerischer Verlag in die Verlagsgruppe Passau geeinigt und stärken dadurch den Medienstandort Ostbayern.

Zusammen mit der Passauer Neuen Presse (PNP) und dem Donaukurier (DK) in Ingolstadt entsteht so ein neuer, schlagkräftiger Medienverbund, der sich den großen Herausforderungen der Branche selbstbewusst stellt. Das Vorhaben steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Kartellamtes.

Gute Verhandlungsatmosphäre

MZ-Herausgeber Peter Esser lobte ausdrücklich die gute Verhandlungsatmosphäre zwischen allen Beteiligten. Über sämtliche Details wurde Stillschweigen vereinbart.

„Die wirtschaftliche Stabilität des Mittelbayerischen Verlags wird zusammen mit der großen fachlichen Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wesentlicher Garant für die erfolgreiche Bewältigung der enormen Zukunftsaufgaben sein“, erklärte Peter Esser.

Die Familie Esser scheidet nach der Genehmigung durch das Kartellamt aus der Gesellschaft aus. Mit ihr zusammen wird sich auch der langjährige Vorsitzende der Geschäftsführung, Martin Wunnike, aus dem Unternehmen zurückziehen. Auf Wunsch der Familie hat sich Martin Wunnike bereiterklärt, den Übergang bis zum Jahresende zu begleiten.

PNP-Verlegerin: „perfekte Ergänzung“

PNP-Verlegerin Simone Tucci-Diekmann bedankte sich für das große Vertrauen, das Familie Esser mit dem Verkauf in sie setze. „Wir glauben fest an die Zukunft der Regionalzeitung – ob nun in gedruckter oder in elektronischer Form“, betonte sie. Da die Mittelbayerische Zeitung sowohl an das Verbreitungsgebiet der Passauer Neuen Presse als auch des bereits vor knapp fünf Jahren übernommenen Donaukurier angrenze, sei der Erwerb ein logischer Wachstumsschritt und eine „perfekte Ergänzung“ der bisherigen Verlagsaktivitäten.

„Auf dieser breiten publizistischen Basis fühlen wir uns gut gerüstet, um in einem schwieriger werdenden Marktumfeld auch langfristig zu bestehen. Wir wollen nicht Getriebene sein, sondern im Sinne unserer Leser den digitalen Wandel der Medienwelt aktiv gestalten“, so Tucci-Diekmann. Nicht zuletzt Werbekunden könne künftig ein „noch zielgenaueres, Regionen übergreifendes Angebot gemacht werden“.

Verlagsgruppe Passau wächst weiter

Mit dem Erwerb der MZ hat sich die Verlagsgruppe Passau zu einem der auflagenstärksten Regionalzeitungs-Verlage in Bayern entwickelt. Zusammen erreichen die Tageszeitungs-Titel von Passauer Neuen Presse, Donaukurier und Mittelbayerischen Zeitung im Schnitt eine tägliche verkaufte Auflage von rund 348.000 Stück (IVW: Stand 2020).

Zugleich gibt das Passauer Medienhaus zahlreiche Anzeigenblatt-Titel mit einer wöchentlichen Gesamtauflage von 1,7 Millionen Exemplaren heraus, die in einem zusammenhängenden Gebiet von Eichstätt über Ingolstadt, Regensburg, Straubing, Landshut, Passau bis nach Reichenhall verteilt werden. Die verschiedenen Onlineangebote verzeichnen pro Monat zusammen rund 27,3 Millionen Visits.

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