Gesundheit
Versorgungslücken schließen

Heute ist Weltkrebstag. Patienten mit Tumor-Erkrankungen vermeiden oft aus Angst vor Corona notwendige Klinikbehandlungen.

03.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:35 Uhr
Dr. Josef Zäch, Frank Brose und Dr. Albert Pronath (von links) kümmern sich am Burglengenfelder Krankenhaus um die Tumorpatienten. −Foto: Annika Staporowski

Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland erhalten jährlich die Diagnose Krebs. Zum Weltkrebstag an jedem 4. Februar soll die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Wie ein Pressesprecher der Asklepios Kliniken im Landkreis Schwandorf mitteilt, lautet in diesem Jahr das Motto „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“.

Dr. Albert Pronath treibt allerdings weniger diese Sorge um, sondern aktuell eine besondere Erfahrung in Pandemiezeiten: „Wir stellen leider immer wieder fest, dass Patienten mit schweren und lebensbedrohlichen Tumor-Erkrankungen aus Angst vor dem Coronavirus dringend notwendige Klinikbehandlungen vermieden haben oder zu spät beziehungsweise sehr spät ins Krankenhaus kamen.“ Der leitende Oberarzt der Onkologie an der Asklepios Klinik im Städtedreieck warnt dringend davor, anstehende Behandlungen auszusetzen oder begonnene Tumortherapien nicht fortzuführen: „Die Dynamik von Krebserkrankungen lässt Abwarten oft nicht durchgehen lassen, denn Verzögerungen können viele Tumore massiv verschlechtern, so dass eine Behandlung nur noch mit erheblich schlechteren Vorzeichen oder gar nicht mehr möglich ist.“

Dr. Albert Pronath ist ein sehr erfahrener Fachmann auf seinem Gebiet, dessen Arbeit und Meinung unter anderem vom Ärztlichen Direktor der Klinik und Chefarzt Innere Medizin, Dr. Josef Zäch, sehr geschätzt werden. Zusammen mit den Chirurgen um Teamchefarzt Frank Brose und dem Team aus Intensivmedizinern, Pflegedienst, Therapeuten und Seelsorge kümmern sie sich am Burglengenfelder Krankenhaus um die Tumorpatienten. Zu den häufigsten Krebserkrankungen gehören hier Dickdarm-, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen-, Magen- und Lymphknotenkrebs.

Rund ein Viertel aller internistischen Patienten an der Asklepios Klinik im Städtedreieck sind zur tumorbezogenen Diagnostik hier, wofür die Ärzte von speziellen Labor- über Endoskopie-Untersuchungen bis hin zu Ultraschall und CT die breite Palette von (technischen) Verfahren und Methoden für eine sichere Diagnose nutzen. Dazu Dr. Pronath: „In den letzten Jahren hat sich die Diagnostik bei Krebserkrankungen immer weiter verfeinert, was auch dazu führt, dass der Krebs häufig zurückgedrängt und die Überlebenszeit deutlich verlängert werden kann.“ Je nachdem, welche Therapie die Krebserkrankung erfordert und wie sich der Gesundheitszustand des Patienten entwickelt, behandelt man ambulant oder stationär, zum Beispiel mit Operation, Strahlentherapie, medikamentösen Therapie oder stationären Immun- beziehungsweise Chemotherapie. Viele Geschwülste können bereits während einer endoskopischen Untersuchung (Spiegelung) entfernt werden. Ist eine Operation nötig, nutzen Frank Brose und sein Chirurgie-Team, wann immer möglich, das schonende minimalinvasive Verfahren, was heißt: Der Eingriff erfolgt über sehr kleine Schnitte, das Entfernen des Tumors wird mit einer winzigen Kamera überwacht. Aber auch große, offene Operationen zählen zum Spektrum der Allgemein- und Viszeralchirurgie in Burglengenfeld.