Politik
Verständnis für Lockdown-Frust

MdL Dr. Gerhard Hopp besucht Chamer Fitnessstudio.

31.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:49 Uhr
Gregor Raab
Dr. Gerhard Hopp besuchte Christian Hien. −Foto: Gregor Raab

„Ganz schön anstrengend!“ Bei seinem Besuch in der „Fitness Lounge“ kam Dr. Gerhard Hopp an der Bizeps-Curl ordentlich ins Schwitzen. Seit dem 21. Mai dürfen die Fitnessstudios in Bayern wieder Kunden empfangen. Nach dem Motto „Click & Fit“ können die Besucher bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 wieder trainieren, sofern sie einen negativen Test vorlegen und zuvor einen Termin gebucht haben.

Die Erleichterung über diese Entscheidung ist auf allen Seiten groß. „Nach der langen Zwangspause freuen wir uns über diese Perspektive“, berichtet Studioleiter Christian Hien dem Landtagsabgeordneten. Das Interesse bei den Mitgliedern, endlich wieder trainieren zu können, sei riesig. Umso belastender seien für alle Betroffenen die zurückliegenden Monate gewesen. Per Mail, Telefon und die sozialen Kanäle habe das Team zumindest versucht, mit den Leuten in Kontakt zu bleiben. „Eigentlich habe ich diesen Beruf gewählt, weil ich nicht den ganzen Tag im Büro sitzen wollte“, so Hien. Der Ärger über die Stilllegung ist bei ihm noch immer nicht verraucht, denn die Politik habe aus seiner Sicht nie die gesundheitlichen Aspekte des Trainings berücksichtigt. Aus diesem Grund klagte das Chamer Fitnessstudio Mitte November sogar mit Erfolg am bayerischen Verwaltungsgericht gegen eine pauschale Schließung. Die Freude über diesen Coup währte in der Szene aber nur kurz, denn der Freistaat Bayern untersagte in der Folge jede Art von Hallensport.

Diese Entscheidung mache sich laut Hien nun deutlich bemerkbar. Etliche Kunden würden inzwischen unter Rückenschmerzen oder Verspannungen leiden, weil sie im Lockdown nicht mehr trainieren konnten. Andere klagten wiederum über den „Lockdown-Speck“, der sich bei ihnen wegen der langen Untätigkeit angesetzt habe.

Hiens Blick richtet sich nun aber nach vorn. Der Zuspruch der Mitglieder seit der Wiedereröffnung sei enorm und mit der Umsetzung der Hygienemaßnahmen gebe es in der „Fitness Lounge“ keine Probleme.

Hopp erklärte, dass er stets eine „sichere Öffnung“ unterstützt habe. Für ihn persönlich sei der Lockdown ein „schwieriger Spagat zwischen Nähe und Distanz“ gewesen, bei dem es galt, viele Fakten abzuwägen. Daher verstehe er durchaus, dass sich in einzelnen Branchen Frust aufgestaut habe. (cga)