Kirche
Viehhausener baut Tisch für Vatikan

Die Schreinerei Plank arbeitet an einem Auftrag von Kardinal Müller. Sie stattet einen Besprechungsraum in Rom aus.

14.10.2016 | Stand 16.09.2023, 6:42 Uhr
Dieter Waeber
Der Sitzungssaal, wie er sich heute präsentiert, wird ausgemessen: vorne Tobias Gruber und Hans Heigl, hinten Brauereidirektor Hermann Goß und Reinhold Plank (jeweils von links) −Foto: Schreinerei

Einen ganz besonderen Auftrag erhielt die Schreinerei Plank aus dem Zentrum der katholischen Kirche, direkt aus dem Vatikan. Gerhard Ludwig Kardinal Müller möchte seinen Sitzungsraum neu und moderner gestalten, erzählt Schreinereiinhaber Reinhold Plank. Der Auftrag für die Gestaltung des Besprechungsraums im Herzen des Vatikans mit neuem Mobiliar ging vor etwa einem halben Jahr ein.

Die Geschichte dazu sei schnell erzählt, meint Plank. Im April 2016 habe es erste Kontakte gegeben. Hermann Goß, Direktor der Brauerei Bischofshof, habe bei ihm angefragt, ob er Interesse habe, für den Sitzungssaal des Kardinals im Vatikan eine neue Tischgarnitur anzufertigen. „Selbstverständlich bin ich sofort angesprungen“, erzählt der Eigentümer der seit 30 Jahren betriebenen Schreinerei.

Das Stahlgerüst kommt aus Hemau

Es folgten die üblichen Tätigkeiten der Planung. Zunächst galt es ein finanzielles Angebot zu unterbreiten, das nach einigen Verhandlungen vom Vatikan angenommen wurde. Dann wurde ein Prototyp erstellt. In die Planung wurde Innenarchitektin Ursula von Kirchbach vom Ing. Pep einbezogen. Das Stahlgerüst sollte Hans Heigl von der gleichnamigen Stahlbaufirma in Hemau fertigen. Das Vorhaben wurde mit CAD-Zeichnungen hinterlegt.

Mit den Unterlagen und Planungsvorstellungen in der Tasche machte sich nun eine Delegation auf die Reise nach Rom. Mit Kardinal Müller wurden die Details durchgesprochen. Dazu gehörten vor allem die Tischauflage und farbliche Gestaltung. Der Besprechungsraum sollte insgesamt unverändert bleiben, es soll nur die Tischformation neu gestaltet werden. Auf dem Bürotisch seiner Schreinerei legte Plank Bilder der Einrichtung, vom Petersplatz und vom Vatikan vor und schilderte begeistert die Eindrücke der mitgereisten Delegation.

Tischauflage kommt aus Italien

Die Entscheidung für die Oberfläche fiel zu Gunsten einer Mineralstoffauflage, die aus Italien bezogen wird. Die Auflage sei völlig kratzfest, dokumentiert Plank auf einer Musterplatte. Aus der vorgelegten Farbpalette entschieden sich die Teilnehmer in Rom für eine helle Gestaltung, die gut zum Gesamtdesign des Raums passe, so Plank. Der Tisch selbst wird aus Nussbaum gefertigt, die Befestigungsplatten bestehen aus Bronze. Seine Meister Thomas Häring und Tobias Gruber hätten sehr gute Arbeit geleistet, verweist Plank auf den Stapel der fertigen Tischplatten. Das Stahlgerüst mit eingebauten Öffnungen für die Netzwerkanschlüsse pro Arbeitsplatz und die Tischplatten sind soweit fertig und warten auf ihren Abtransport.

Für den 25. Oktober ist der Flug nach Rom gebucht. Parallel erfolgt der Transport des Beratungstisches. Der Aufbau erfolgt vor Ort mit einer mitgereisten Mannschaft. Natürlich soll die Zeit in Rom auch privat mit Besuchen einiger Sehenswürdigkeiten genutzt werden, freut sich Plank. Aber im Zentrum stehen natürlich die Fertigstellung der Einrichtung und das Zusammentreffen mit dem Kardinal.

Bayerische Lebensart nach Rom vermitteln

„Vielleicht treffe ich sogar den Papst“, hofft Plank. Auf jeden Fall wird die Delegation auch bayerische Lebensart nach Rom vermitteln, wozu in großem Umfang Weißwürste, Knacker und Schwarzbrot aus der Region mit nach Rom reisen sollen. Der derzeit in Rom verwendete Tisch soll, nach Wunsch der Regensburger Beteiligten, mit nach Hause genommen und eventuell im Bischofshof eine neue Heimat finden, meint Plank. Nach Abschluss seines Auftrags will er einen Infoabend beim Schwindlwirt organisieren und seine Bilder zeigen.

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