Glaube
Vier Gruppen auf dem Weg nach Altötting

Unter den rund 800 Pilgern aus der Oberpfalz war auch der frühere MdB Alois Karl aus Neumarkt.

02.06.2022 | Stand 02.06.2022, 13:57 Uhr
Auch aus Günching hatten sich viele Pilger auf den Weg nach Altötting gemacht. −Foto: Wolfgang Schön

Wenn auch nicht in der großen Zahl wie noch vor der Pandemie, aber dann doch deutlich mehr als erwartet, starteten die Fußwallfahrer aus der Oberpfalz in den Tagen nach Christi Himmelfahrt ihre Wallfahrt nach Altötting. Damit führen sie eine mittlerweile über 330 Jahre währende Tradition fort.

Rund 800 Pilger dürften es gewesen sein, die am Dienstagvormittag in den vier Gruppen der Günchinger, Daßwanger, Hemauer und Beilngrieser Fußwallfahrer in die St. Anna-Basilika einzogen und hier zum Abschluss der 337.Oberpfälzer Fußwallfahrt zur Gnadenmutter nach Altötting nach fünf Tagen unterwegs den Dankgottesdienst feierten.

Mit dabei waren mehrere Hundert Pilger, die in Bussen und mit Privatautos gekommen waren, um beim Einzug der oberpfälzer Pilger mit dabei zu sein. 2020 und 2021 konnte die Wallfahrt coronabedingt nur in Kleingruppen unternommen werden – trotzdem wurde die Tradition lückenlos beibehalten, so, wie es im 1685 abgelegten Gelübde dieser Wallfahrt zur Muttergottes versprochen worden war.

Der neue Wallfahrtsleiter Altöttings, Prälat Dr. Klaus Mentzel, zeigte sich sichtlich ergriffen, als er die vielen Pilger in voll besetzen St. Anna-Basilika sah. Gemeinsam mit acht weiteren Geistlichen feierte er den Gottesdienst.

„Die Mutter Gottesgottes zeigt uns als Zeichen der Hoffnung den Weg zu Gott und Ihr seid Zeugen dieses Glaubens.“ Die Anliegen der Wallfahrt, die vielschichtiger nicht sein könnten und auch auf dem teilweise mehr als 160 Kilometer langen Fußweg immer wieder benannt wurden, brachten die Pilger über Fürbittrufen ein.

Die Dankesworte der Wallfahrtsleitung galten insbesondere den Pilgerführern und ihren Teams in den vier Gruppen. Gesamtpilgerführer Richard Bögerl zog unmittelbar nach der Wallfahrt ein sehr positives Fazit: „Die Wallfahrt nach Altötting lebt und sie wird auch weiter bestehen – unabhängig von allen Einflüssen, welche es zunehmend in der Kirche gibt.“ Auch der Pilgergeistliche der Günchinger Gruppe, Domvikar Clemens Mennicken, hatte die Wallfahrt als große Gemeinschaft der Glaubenserfahrung bezeichnet und die Pilger aufgerufen, sich weiterhin darauf einzulassen, auch wenn der Weg beschwerlich sei.

In Altötting wurden die oberpfälzer Fußwallfahrer so herzlich wie zuvor aufgenommen, schließlich lebt dieser Gnadenort von seinen Pilgern in gleich mehrfacher Hinsicht.

Der frühere Neumarkter CSU-MdB Alois Karl gehörte zu den wenigen „Neulingen“. Er hatte sich nach einem gegebenen Versprechen erstmals mit auf den Weg in der Günchinger Pilgergruppe gemacht. Durchtrainiert, wie der langjährige Parlamentarier auch als jetzt über Siebzigjähriger noch ist, machten ihm die körperlichen Strapazen eher weniger aus, zumindest ließ er sich nichts anmerken. Was Karl beeindruckte, war der große Gemeinschaftsgeist, der von dieser Wallfahrt ausgeht und der dann auch helfe, Schwierigkeiten zu überwinden, wie er in einem kurzen Gespräch mit unsrem Medienhaus anmerkte. (pws)