Bayernliga
Vilzing für den SVS eine Nummer zu groß

Seligenporten sitzt im Tabellenkeller fest. Gegen das Top-Team war der SVS vor allem vor der Pause nur ein Sparringspartner.

24.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:39 Uhr
Udo Weller
Insbesondere in der ersten Halbzeit hatte SVS-Keeper Herbert Schötterl gegen Vilzing ein Übermaß an Arbeit zu verrichten. −Foto: Weller

Der SV Seligenporten kassierte beim Aufstiegsaspiranten DJK Vilzing eine 1:3 (0:3)-Niederlage und fällt auf den vorletzten Tabellenplatz zurück. Maßgeblich für die 13. Pleite im 17. Saisonspiel war der erste Durchgang, in dem die Klosterer kein Rezept gegen den turmhoch überlegenen Gastgeber fanden.

„Vilzing hat ganz klar gezeigt, warum sie die beste Mannschaft der Liga sind und hätten sogar noch höher führen können“, machte SVS-Trainer Gerd Klaus aus den Kräfteverhältnissen keinen Hehl, hatte aber auch ein Lob fpr sein Team, dass „sich nach der Pause nicht aufgab, sondern couragiert weitermachte.“ Auch der insbesondere vor der Pause schwer beschäftigte Torhüter Herbert Schötterl analysierte realistisch: „In der ersten Halbzeit war Vilzing eindeutig besser. Danach kamen wir besser ins Spiel, doch wenn die DJK gemusst hätte, hätte sie sicher nachlegen können.“

Vilzing:SVS:Tore:
Putz - Hoch (90. Huber), Wolf, Dantscher, Kufner (69. Schwandner) - Trettenbach (69. Pfab), Wendl - Koumane (73. Kalteis), Müller, Luge, JüngerSchötterl - Strobel (78. Kettlitz), Vidovic, Deuerlein, Turgut (18. Rukiqi / 65. Reisinger) - Bajic (90. Buzimkic), Kussmann, Opcin - Misic, Rosinger (46. Nyary), Knorr1:0, 2:0 Müller (18., 31.), 3:0 Trettenbach (41.), 3:1 Nyary (49.)

Im Vergleich zum Remis gegen Aschaffenburg nahm Klaus zwei Änderungen vor und brachte für Leo Kettlitz und Giuliano Nyary (beide Bank), Timucin Turgut sowie Bernd Rosinger.

Vilzing sofort im Vorwärtsgang

Im Bestreben, ihre Serie von sieben Partien ohne Niederlage weiter auszubauen, legte Vilzing sofort den Vorwärtsgang ein und stürzte den Außenseiter von einer Verlegenheit in die nächste. So verpasste Andreas Jünger eine Hereingabe von Jim-Patrick Müller nur knapp (5.) und ein Lupfer von Jünger über den weit vor seinen Tor stehenden Schötterl landete am rechten Pfosten (9.). Kurz danach hatte der SVS mächtig Glück, das Schiedsrichter Richard Conrad ein Duell zwischen SVS-Verteidiger Timucin Turgut und Ben Koumane nicht mit einem Elfmeter sanktionierte.

Die Gäste schafften es in dieser Phase kaum, für Entlastung zu sorgen. Lediglich ein Schuss von Christian Knorr (16.) ließ die 465 Zuschauer erahnen, dass auch der SVS wusste, wo sich das gegnerische Tor befand. In der 18. Minute dann die längst fällige DJK-Führung: Der dynamisch durchstartende Fabian Trettenbach narrte die komplette Gästeabwehr, legte für Müller quer, welcher zum 1:0 einnetzte.

Pflegte Vilzing bis hierhin ein extrem schnelles und steiles Spiel in die Spitze, suchte der Titelkandidat nun mit längeren Ballrochaden Lücken in der gegnerischen Deckung auszumachen. Eine davon erspähte Andre Luge, der mit einem technisch feinen Heber in den Strafraum Jünger bediente, dessen Ablage Müller aus 14 Meter zum 2:0 (31.) ins Netz jagte. Vier Minuten später schlenzte Luger den Ball nur knapp über das Gebälk, bevor Schötterl einen Knaller von Tobias Hoch per Faustabwehr grandios parierte.

Dem 3:0 ging dann ein echter Augenschmaus von Koumane voraus. Ohnehin nie in den Griff zu bekommen, vernaschte der Rechtsaußen erst drei Gegenspieler wie wehrlose Gummibärchen, um dann mit all seiner Eleganz den vom Körperbau gänzlich gegensätzlichen, weil wuchtig-bullig daher eilenden Trettenbach aufzulegen, der flach rechts unten traf (41.). Trettenbach, der 2010/11 für den SVS neun Partien absolvierte, bot sich dann sogar die Chance zum 4:0, scheiterte aber am Pfosten (43.). Unmittelbar vor der Pause verpasste Knorr das 1:3, als DJK-Goalie Maximilian Putz seinen ersten Arbeitseinsatz mit Bravour meisterte und den Ball über die Latte wischte.

Nyary als Stimmungsaufheller

Der zweite Durchgang startete dann mit einem Stimmungsaufheller für den SVS. Innenverteidiger Fabio Deuerlein schickte Giuliano Nyary mit einem maßgerechten Pass auf die Reise, welchen der eben eingewechselte Stürmer mit dem 1:3 (49.) vollendete. Dadurch bestärkt, zeigte der SVS den so ungleich besseren Rivalen endlich die Stirn. Die Klaus-Elf agierte nun wesentlich mutiger und gefiel auch durch längere Ballpassagen. Justin Kussmann (57.) sowie Knorr (70.) hätten mit etwas mehr Fortune sogar noch verkürzen können. Allerdings schaltete Vilzing auch mehrere Gänge herunter.