Arbeitsmarkt
Vollbeschäftigung in der Region erreicht

Die Arbeitslosenquote in Amberg/Amberg-Sulzbach sinkt im April auf 2,8 Prozent. Firmen wollen Ukraine-Flüchtlinge einstellen.

03.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:36 Uhr
In der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach hat sich der Arbeitsmarkt im April sehr positiv entwickelt (Symbolfoto). −Foto: Caroline Seidel/picture alliance/dpa

Der Arbeitsmarkt in der Region entwickelt sich weiter sehr gut. Die Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Amberg sank binnen Monatsfrist um rund 150 Personen bzw. 8,7 Prozent. Mitte April waren zirka 1600 Personen arbeitslos gemeldet, rund 510 Arbeitnehmer bzw. 24,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Gegenüber April 2019 nahm die Arbeitslosigkeit bis zum aktuellen Berichtsmonat um zehn Personen bzw. 0,6 Prozent zu.

Laut der Agentur für Arbeit meldeten sich im Lauf des Aprils aus der Erwerbstätigkeit heraus knapp 160 Personen arbeitslos und somit zirka 20 Arbeitnehmer bzw. 10,4 Prozent weniger als im April 2021. Im Gegenzug beendeten 250 Personen ihre Arbeitslosigkeit (rund 70 Arbeitnehmer bzw. 22,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat).

Die Arbeitslosenquote verringerte sich binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf nun 2,8 Prozent. Im April 2021 lag die Quote bei 3,7 Prozent und im April 2019 bei 2,8 Prozent. „Die Arbeitslosenquote unterschritt im April zum ersten Mal in diesem Jahr die Grenze von drei Prozent, die in der Arbeitslosen-Statistik die Schwelle zur Vollbeschäftigung markiert“, sagte die Amberger Geschäftsstellenleiterin Stefanie Neufeld. Dies sei für die Gesamtregion Stadt Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach eine sehr freudige Entwicklung. Der Rückgang beruht in diesem Monat zum Teil darauf, dass einige Saison-Arbeitslose ins Erwerbsleben zurückgekehrt sind. Ferner habe sich ausgewirkt, dass einige neue Arbeitsverträge zustande kamen.

Laut Neufeld ist jeden Monat auch die Anzahl der neu zu besetzenden Stellen ein wichtiger Indikator für die Arbeitsmarktentwicklung. Im April haben die Arbeitgeber wieder mehr Stellen gemeldet als im März – besonders im Maschinenbau, Baugewerbe und Einzelhandel. Mitte April waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 1490 Stellenangebote gemeldet, zirka 540 Offerten bzw. 56,6 Prozent mehr als im April 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen knapp 960 Stellen und somit rund 250 Offerten bzw. 35,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Anfragen zum Thema Kurzarbeitergeld halten sich derzeit sehr in Grenzen. Dies zeigt, dass die Firmen in der Region sehr gut aufgestellt sind. „Trotz Lieferengpässen und zum Teil veränderter Absatzmärkte aufgrund des Ukrainekriegs sind die meisten Firmen in der Region derzeit gut ausgelastet“, berichtet die Arbeitsmarktexpertin.

Zahlreiche Firmen suchen dringend Personal. Dazu Neufeld: „Es gibt bereits einige Firmen, die ganz konkret Interesse an der Beschäftigung von ukrainischen Flüchtlingen äußern. Das Jobcenter und die Agentur für Arbeit führen in den nächsten Wochen Gespräche mit allen erwachsenen erwerbsfähigen ukrainischen Flüchtlingen, die in Amberg registriert sind.“ Einige Firmen in der Region beschäftigen bereits ukrainische Flüchtlinge. Die Zusammenarbeit funktioniert dann am besten, wenn im Betrieb ukrainisch- oder russischsprechende Kolleginnen und Kollegen als Übersetzer einspringen und bei der Tätigkeit deutsche Sprachkenntnisse nicht unbedingt erforderlich sind. Die meisten Flüchtlinge verfügen kurz nach ihrer Ankunft noch über keine oder nur rudimentäre deutsche Sprachkenntnisse.

Im Bezirk Sulzbach-Rosenberg setzt sich die positive Entwicklung fort. Die Arbeitslosigkeit sank binnen Monatsfrist um knapp 60 Personen bzw. 8,4 Prozent. Mitte April waren zirka 620 Personen arbeitslos gemeldet, 190 Arbeitnehmer bzw. 23,5 Prozent weniger als im Vorjahr und genauso viele Personen wie im April 2019. Im Lauf des Aprils meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus zirka 60 Personen arbeitslos (rund 20 Arbeitnehmer bzw. 25,3 Prozent weniger als im April 2021). Im Gegenzug beendeten zirka 90 Personen ihre Arbeitslosigkeit (40 Arbeitnehmer bzw. 30,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat). Die Arbeitslosenquote verringerte sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf nun 2,4 Prozent. Im April 2021 lag die Quote bei 3,1 Prozent und im April 2019 bei 2,4 Prozent.