Wirtschaft
Vom Zwei-Mann-Betrieb zur Firmengruppe

Das Unternehmen Meier in Lauterhofen feiert seinen 130. Geburtstag – und blickt zurück auf die Anfänge. 1851 wurde von Georg Markus Meier der Grundstein gelegt.

11.12.2012 | Stand 16.09.2023, 21:03 Uhr
Hans Braun

Die Geschäftsleitung der Firmengruppe Meier zum Jubiläum: Markus Meier, Manfred Wendl, Georg Meier, Franz-Josef Rauch, Josef Meier, Günther Seibert, Helmut Kohler und Werner Griebel (v.l.) Foto: Braun

„Sie alle sind wirklich sehr gut!“: Das bescheinigte Josef Meier, Chef der Firmengruppe Meier, seinen Mitarbeitern bei der Feier zum 130. Firmenjubiläum im kommenden Jahr. Er sagte: „Ohne Ihren tatkräftigen Einsatz wäre das nicht möglich gewesen.“ Er zeigte eine Präsentation zur Firmengeschichte. Heute stütze man sich auf die Säulen Betonfertigteile, Mauersteine, Baustoffhandel und OBI Baumärkte. Meier: „Damit ziehen wir aber noch lange keinen Schlussstrich unter die Entwicklung unserer Firma. Wir hoffen auf viele weitere gute Ereignisse und Entwicklungen und freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft“.

Mauerei neben der Landwirtschaft

1851 habe sein Urgroßvater Georg Markus Meier eine Mauerei als Nebenverdienst zur Landwirtschaft gegründet. Meier: „Meinem Urgroßvater war damals mit Sicherheit nicht bewusst, dass er damit den Grundstein für das heutige Unternehmen legte.“ 1883 haben die Söhne von Georg Markus Meier, Josef und Georg Meier, die heutige Firma gegründet. Zunächst habe der Zwei-Mann-Betrieb im elterlichen Anwesen Betonplatten, Dachziegel, Futter- und Wassertröge hergestellt.

Die Brüder weiteten die Produktion auf Gartensäulen und Betonrohre aus. 1918 wurde ein Baustoffhandel angegliedert. 1931 übernahm Georg Meier, Vater des jetzigen Geschäftsführers, die Firma. 1938 wurden zwei Fahrzeuge gekauft – doch beide Fahrer mussten in den Krieg. Da Georg Meier nicht in der NSDAP war, wurden die Baustoff-Lagerbestände beschlagnahmt, erzählt Meier. 1945 sei das Anwesen bombardiert und weitgehend zerstört worden. Den Angriff hat Josef Meier selbst miterlebt.

Mit 80 Mark habe man das Unternehmen 1948 wieder aufgebaut. 1952 sei der Betrieb in Lauterhofen angesiedelt. Zwei Jahre später kaufte der Chef die erste Maschine zur Herstellung von Hohlblocksteinen. 1957 waren sechs Leute beschäftigt. Im Juli 1961 übernahm Josef Meier mit 24 Jahren die Firma. Zwei Jahre später ließ er die erste vollautomatische Betonmischanlage bauen. Die erste Baustoffniederlassung wurde 1965 in Sulzbach-Rosenberg eröffnet. Er sagt, er könne sich noch genau erinnern, was seine Konkurrenten damals gesagt haben: „Was will denn dieser Rucksack-Baustoffhändler hier in Sulzbach-Rosenberg?“

1974 war die neue Produktionshalle für Rohre und Decken fertig, vier Jahre später ging in Lauterhofen die erste vollautomatische Steinfertigungsanlagen in Betrieb. 1981 eröffnete das Unternehmen in Neumarkt ein Baustofflager und Meier baute in Lauterhofen eine eigene KFZ Werkstatt.

Fertigteilwerk als größte Investition

Zum 100. Firmenjubiläum hatte das Unternehmen 173 Beschäftigte. 1986 eröffnete Meier in Schnaittenbach eine Baustoffniederlassung, 1991 einen OBI-Markt in Sulzbach-Rosenberg. 1996 übernahm die Firmengruppe die ehemalige Bayernkohle in Amberg, 1997 das Bau-Fachzentrum Güttinger in Lauf, 2001 das Bau-Fachzentrum in Weiden und 2003 den OBI-Markt in Amberg. Die bislang größte Investition war das 2002 gebaute Fertigteilwerk zur Produktion von Doppel- und Thermowänden. Die neue Steinproduktionsanlage im Werk 2 wurde 2007 in Betrieb genommen.

Mit der Ausgliederung des Baustoffhandels 2008 entstanden die Firmen „Meier Betonwerke GmbH“ und „Meier Baustoffe GmbH“. Darüber hinaus hat die Firmengruppe den Standort Lauterhofen weiter ausgebaut, 2009 wurden ein neues Elementdeckenwerk und ein Laborgebäude errichtet. Zuletzt hat die Firma Meier 2010 ein Sonderteilwerk in Betrieb genommen.