Naturgewalt
Vulkan Grimsvötn auf Island ausgebrochen

Laut Meteorologen wird die Aschewolke nach Skandinavien ziehen. Flugausfälle wie vor einem Jahr werden nicht erwartet.

22.05.2011 | Stand 22.05.2011, 9:27 Uhr

Reykjavik/Stockholm.Auf Island ist am Samstag der Vulkan Grimsvötn ausgebrochen. Geologen hätten die beginnende Eruption des Vulkans im Süden der Insel beobachtet, berichtete das isländische Fernsehen. Vorsorglich wurde ein Flugverbot in einem Umkreis von 200 Kilometer erlassen, teilte die isländische Meteorologiebehörde mit. Der Vulkan Grimsvötn sei einer der aktiveren auf der Insel im Nordatlantik.

Nach einem Beobachtungsflug hieß es, es sei etwas Asche in rund sieben Kilometer Höhe entdeckt worden. Aufgrund der vorherrschenden Windrichtung sei davon auszugehen, dass die Wolke Richtung Skandinavien ziehen werde. Das restliche Europa werde wohl nicht betroffen sein .

Die riesige weiße Wolke sei etwa 19 Kilometer hoch. Sie bestehe vor allem aus weißem Rauch, sagte der Geologe Hjorleifur Sveinbjornsson. Der Rauch sei wahrscheinlich Dampf, der beim Schmelzen des Gletschers entstanden sei. Die Rauchwolke konnte in vielen Teilen Islands gesehen werden, sagte der Geologe.

Zuletzt war der Grimsvötn 2004 aktiv gewesen. Damals hatte der Ausbruch nur wenige Tage gedauert. Innerhalb von 100 Kilometern lebe niemand. Im Jahr 1996 verursachte ein Ausbruch Fluten, die Straßen und eine Brücke beschädigten, sagte Sveinbjornsson.

Im vergangenen Jahr hatte der Ausbruch des Eyjafjallajökull wochenlang für Chaos im internationalen Flugverkehr gesorgt.