Parsberg
Waldbesitzervereinigung Parsberg steigert den Gewinn: 2023 steigen die Kosten

24.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:27 Uhr
Die neuen Förster Tobias Geitner (2.v.l.), John Lukas (3.v.l.) und Frederik Alt (4.v.l.) mit dem Vorsitzender Martin Schmid (links) und Geschäftsführer Alois Meier (rechts) −Foto: Jürgen Schlegel

Ein gutes Ergebnis hat die Waldbesitzervereinigung Parsberg (WBV) bei der Jahreshauptversammlung der vermeldet. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Gewinn um rund 25 Prozent höher aus. Allerdings wurde im einstimmig genehmigten Haushaltsplan für 2023 von Steuerberater Michael Adler ein Verlust im fünfstelliger Höhe veranschlagt.

Das ist unter anderem dadurch bedingt ist, dass für den im vergangenen Jahr verstorbenen, langjährigen Förster Sepp Meier drei neue Förster eingestellt wurden. Bereits aktiv sind Frederik Alt (33) und John Lukas (29). Im April wird noch Tobias Geitner (26) dazustoßen. Er ist bis dahin noch beim Forstamt Bamberg tätig.

Vereinsvorsitzender Martin Schmid erklärte, die fortschreitende Klimaveränderung werde eine zentrale Herausforderung für die Zukunft sein. Um einen zukunftsorientierten, stabilen Waldbau zu betreiben würden bereits jetzt viele Waldbesitzer auf eine natürliche Verjüngung mit heimischen Baumarten und einen stabilen Mischwald setzen. Wichtig sei auch eine enge Kooperation mit den Jägern, um einen möglichen Verbiss in Grenzen zu halten.

Holz: Vermarktungsmenge ist gestiegen

Laut Geschäftsführer Alois Meier hatte die WBV zum 31. Dezember 2022 2143 Mitglieder, die eine Waldfläche von rund 15 Hektar besitzen. Er warb darum, sich für den Newsletter anzumelden, da auf diesem Wege die Mitglieder viel schneller zu erreichen seien. Die Vermarktungsmenge betrug 2022 38054 Festmeter, davon 52 Prozent Fichte kurz und 19 Prozent Fichte lang. Nach einem Rekord mit rund 75000 Festmeter 2008 und einem Rückgang bis auf 35000 Festmeter steigt dieser Wert wieder. Meier rechnet mit einer weiteren Steigerung, wenn die neuen Förster verstärkt unterwegs sind.

Zu 47 Prozent gelangt das Holz an bayerische, zu 31 Prozent an einheimische Säger. Die Aufarbeitung des Holzes erfolgt zu 70 Prozent mit dem Harvester, der Rest händisch.

Personalmangel: Aufträge abgesagt

Neben der Beratung bietet die WBV auch andere Dienstleistung, wie Lohnaufforstung, Zaunbau und Kulturpflege an. Derzeit bestehen 34 Pflegeverträge über eine Fläche von 326 Hektar. Wegen Personalknappheit hätten im vergangenen Jahre mehrere Anfragen angelehnt werden müssen, was sich jedoch nun ändern wird. Hier sieht Meier ein großen Potential.

Zentrales Thema war die geplante Kohlendioxidabgabe auf Holz und der Plan der EU, dass Holz ab 2030 seinen Status als erneuerbare Energie verlieren soll und damit nicht mehr förderfähig ist. Hierzu referierte ausführlich Matthias Wanderwitz von C.A.R.M.E.N in Straubing. Horst-Dieter Fuhrmann vom Bereich Forsten des AELF Amberg-Neumarkt erklärte, die Pflegedefizite im Privatwald seien enorm. Er rief dazu auf, den Bestand schon jetzt auf Borkenkäfer zu untersuchen und zu durchforsten, damit Licht in den Wald kommt. Ebenso kritisierte er den Vorratszuwachs.

Grußworte sprachen Velburgs Bürgermeister Christian Schmid und stellvertretender Landrat Günter Müller. Sie gratulierten zu den neuen Förstern, einer tollen, jungen Gruppe.