Kirche
Wallfahrer erinnern an Karl Puschmann

Die 10. Fusswallfahrt nach Mindelstetten wird dem Sanitätsbegleiter gewidmet. Er verstarb nach langer Krankheit am August.

31.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:05 Uhr
25 Jahre lang versorgte Karl Puschmann die Fußwallwahrer medizinisch, aber auch seelisch. Seiner gedenkt man anlässlich der diesjährigen Fußwallfahrt zur Heiligen Anna Schäffer von Mindelstetten. −Foto: Meyer/Wallfahrerverein

Zum mittlerweile 10. Mal machen sich in diesem Jahr die Riedenburger Fußwallfahrer auf zur Wallfahrt ans Grab der Heiligen Anna Schäffer von Mindelstetten. Am Sonntag, 19. September, ist der Treffpunkt um 8.45 Uhr am Marktplatz in Riedenburg. Start ist um 9 Uhr unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Pilgerführer Jakob Schmailzl teilte mit, dass die Wallfahrt im Großen und Ganzen wie im Jahr 2020 ablaufen wird. Personen, die innerhalb von 14 Tagen vor der Wallfahrt Kontakt mit Covid-19-Erkrankten hatten, oder entsprechende Symptome aufweisen, dürfen nicht daran teilnehmen.

Nach dem Pilgersegen führt die erste Etappe von rund zehn Kilometern von Riedenburg über Schambach und Hexenagger nach Altmannstein, wo eine kurze Pause eingelegt wird. Um 12.15 Uhr startet dann der zweite Streckenabschnitt mit einer Länge von zirka sechs Kilometern. Startpunkt ist der Parkplatz bei der Burg Stein oberhalb von Altmannstein. Entlang des Jakobsweges geht es dann weiter nach Grashausen und dann zum Wallfahrtsziel nach Mindelstetten, berichtet ein Sprecher des Fusswallfahrer Riedenburg.

Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger telefonischer Anmeldung bei Jakob Schmailzl unter Telefon (0 94 41) 7 03 92 11 oder (01 51) 11 81 78 28 möglich. Von jedem Pilger müssen die entsprechenden Kontaktdaten erfasst werden. Weitere Informationen sind auf der Internetseite unter www.riedenburger-fusswallfahrer.de zu finden. Der Pilgergottesdienst findet um 14.30 Uhr in Mindelstetten statt. In der Kirche finden 120 Personen Platz. Im Freien können weitere 200 Personen den Gottesdienst verfolgen. Eine Rückfahrt mit dem Bus nach Riedenburg nach dem Gottesdienst ist möglich. Eine Anmeldung hierzu ist erforderlich. In diesem Jahr möchte man die Wallfahrt und auch den Gottesdienst unter das besondere Gedenken an den langjährigen Pilgersanitäter Karl Puschmann stellen, wie Bernhard Meyer berichtet.

Puschmann begleitete 25 Jahre lang die Wallfahrt nach Altötting und wirkte 23 Jahre im Verein der Riedenburger Fußwallfahrer im Vereinsvorstand mit. Puschmann verstarb am 22. August im Alter von 59 Jahren nach langer, schwerer Krankheit und hinterlässt auch im Wallfahrerverein eine große Lücke. „Für sein überaus großes Engagement können wir ihm nur ein Vergelt’s Gott aussprechen. Möge er durch die Fürsprache Mariens einen Platz im himmlischen Reiche finden“, heißt es auf der Homepage der Wallfahrer.

„Bereits im März begann Karl mit den Planungen“ sagt Ferstl. Es galt zwei Fahrzeuge für den Zeitraum von drei Tagen aus dem Rettungsdienst herauszulösen und dafür die nötige Besatzung aufzutreiben. „Die Wallfahrt ist kein ganz normaler Sanitätsdienst“, weiß auch Ferstl von den vielen Jahren ihres Einsatzes. Die Wallfahrer und auch das Sanitätspersonal schätzten seine ruhige und besonnene Art. „Die Wallfahrer erzählten den Sanitätern dabei auch ihre Ängste und Sorgen und nannten die Beweggründe für ihre Teilnahme an der Wallfahrt“. Puschmann spendete auch Trost und sprach aufmunternde Worte. „Ohne seine Hilfe hätten wohl einige Pilger im Laufe der Jahres den Gnadenort nicht zu Fuß erreichen können“, sind sich Ferstl und Jakob Schmailzl sicher.

Er war einfach ein Segen für die gesamte Wallfahrerfamilie. Die Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit der Sanitätsbegleitung gab auch den Wallfahrern, die keine Hilfe benötigten ein gutes Gefühl, da man wusste, wenn eine Hilfe benötigt wird, ist sie schnell und professionell zur Stelle. Die Sanitätsfahrzeuge übernehmen während des Marsches auch einen Teil der Verkehrsabsicherung. Auch hier kannte sich Puschmann aufs Beste aus. Mit dem Tod von Karl Puschmann entstand eine große Lücke bei den Wallfahrern. Johanna Ferstl wird das Amt von Puschmann in den nächsten Jahren übernehmen, so dass auch künftig eine erfahrene Kraft zur Verfügung stehen wird. Für seine Einsatzbereitschaft und sein überaus großes Engagement gedenken die Riedenburger Fußwallfahrer nun ihrem langjährigen Pilgersanitäter auf der Wallfahrt nach Mindelstetten.