Restaurierung
Wallfahrtskirche muss saniert werden

An der beliebten Wallfahrtskirche Maria-Hilf im Süden der Stadt Berching gibt es ernste Schäden. Die Kirche braucht Spenden.

22.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:47 Uhr
Franz Guttenberger
Grobe Schäden sollen heuer noch behoben werden. −Foto: Franz Guttenberger/Franz Guttenberger

Die Wallfahrtskirche Maria-Hilf im Süden der Stadt Berching, muss dringend saniert werden. Der Dachstuhl im Bereich der Apsis sowie der Gebäudesockel sind schadhaft und eine Instandsetzung ist zwingend notwendig. Die Kirchenverwaltung rechnet mit Kosten von 50000 Euro. Für die Sanierung sollen nun Spenden gesammelt werden. Kirchenpfleger Markus Altrichter: „Ohne Unterstützung schauen wir alt aus.“

Weiteren Schäden vorbeugen

Einige Spenden sind bereits eingetroffen, teilte der Kirchenpfleger mit. Für ihn wie für Pfarrer Francesco Benini und Kaplan Michael Polster ist die Maria-Hilf-Kirche eine ganz besondere Kirche mit großer Beliebtheit. Noch heuer sollen vorsorglich Sicherungsmaßnahmen stattfinden, um weiteren Schäden vorzubeugen. Nächstes Jahr erfolgt die Generalsanierung. Ein Antrag für einen entsprechenden Zuschuss ist bei der Diözese bereits eingereicht worden, so der Kirchenpfleger.

Die Wallfahrtskirche ist nicht nur für ihn von regionaler Bedeutung. Sie ist für viele Berchinger eine zweite Heimat. Immer wieder schauen hier Berchinger wie Besucher vorbei. Das Gotteshaus ist eine nach Westen ausgerichtete Saalkirche mit eingezogener, gerundeter Apsis, die Maße betragen 22 Meter in der Länge und neun Meter in der Breite.

Wallfahrer bezeugen Dankbarkeit

Wallfahrer aus Nah und Fern verehren seit 225 Jahren die Gottesmutter im Gnadenbild Maria-Hilf. Zahlreiche Votivtafeln und andere Weihegaben zeugen von Dankbarkeit der Marien-Verehrer aus der Gemeinde Berching und weit darüber hinaus. Der Bau wurde 1796 von Maria Anna Margaretha Vögele, Tochter aus dem Haus der berühmten Weinhändlerfamilie Pettenkofer, aus eigenen Mitteln erbaut. Sie fand in der Kapelle 1801 auch ihre letzte Ruhestätte. Die Kirche besitzt zwei sehenswerte Deckenfresken des Münchner Kirchenmalers Josef Wittmann.

Neben dem Gnadenbild „Maria Hilf“ im Hochaltar sind die wertvollsten Ausstattungsgegenstände eine Mondsichelmadonna auf dem linken Seitenaltar sowie eine bemalte Holzgruppe „Christus der Schmerzensmann“, flankiert von Maria und Johannes auf dem rechten Seitenaltar. Beides sind bedeutende Arbeiten von Ende des 15. Jahrhunderts. Ferner ist in der Kirche das Stifterbild Maria-Hilf in schwerem Barockrahmen sowie Bilder der beiden großen Brandkatastrophen der Stadt Berching von 1819 und 1885 zu betrachten.

Vom 26. Mai bis zum 2. Juni 1946 wurde mit einer feierlichen Prozession von der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Anwesenheit des Diözesanbischofs Michael Rackl das 150-jährige Kirchenjubiläum begangen. Im Jahr 1978 wurde das Gebäude außen, 1985 innen renoviert. Im Jahr 1996 konnte das 200-jährige Kirchenjubiläum gefeiert werden, wiederum mit einer großen Prozession sowie mit Beteiligung des Diözesanbischofs Walter Mixa. Regelmäßige Gottesdienste finden jeden Samstag von Mai bis Oktober um 9 Uhr statt.

Viele feierliche Gottesdienste

Außerhalb der Corona-Pandemie wurden durchschnittlich zehn bis 15 Hochzeiten jährlich in Maria-Hilf gefeiert. Rosenkranzandachten, Maiandachten, Patrozinien, besondere Feste, wie am 15. August, Feier des Patroziniums mit Wallfahrern aus Nah und Fern, insbesondere mit den Altöttinger Fußwallfahrern (Beilngries/Berchinger Gruppe und Umgebung), die seit über 200 Jahren aufgrund ihres Gelöbnisses nach Berching zum „Heiligtum Maria-Hilf“ pilgern, gehören jedes Jahr zum Programm. Ebenso auch Gottesdienste zum 25-, 50 oder 60-jährigen Ehejubiläen von Paaren, die sich im Laufe der Jahre in Maria-Hilf das Ja-Wort gegeben haben. Sie erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, ebenso wie Maiandachten oder Klassentreffen.

Die Kirche „Maria-Hilf“ ist eine von zwei Wallfahrts-Stätten des Pfarrverbands Berching (neben Petersberg). Sie ist eine beliebte Stätte auch für Familienfeiern in kleinem Rahmen. Der Strickkreis hat vor Kurzem 1000 Euro gespendet. Die Verantwortlichen hoffen, dass sich weitere Vereine finden, die einen Beitrag leisten möchten. Spendenbescheinigungen werden über das Pfarramt abgewickelt.