Kirche
Wandlung vollzieht sich im Inneren

Monsignore Roland Batz firmte 18 Kinder in Chammünster. Gott sei immer online, und das jederzeit, erklärte er.

27.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:35 Uhr
Holder Hierl
18 Kindern aus der Pfarrei Chammünster, 13 Mädchen und fünf Buben, spendete Monsignore Roland Batz (rechts) das Sakrament der Firmung, worüber sich auch Pfarrer Josef Schemmerer freute. −Foto: Holder Hierl

Floral und plakativ hatten Mütter der Firmlinge von Chammünster das Pfingstwunder, das auch ihren Kindern widerfahren sollte, im Mittelgang der Pfarrkirche drapiert: die Heilig-Geist-Taube mit den Feuerzungen, die für die sieben Gaben des Heiligen Geistes stehen. Zwei dieser Gaben stellte der Firmspender, Domkapitular Monsignore Roland Batz, in seiner Ansprache an die Firmlinge heraus: die Frömmigkeit und die Weisheit.

Nur mit ihren Familien durften die Firmlinge das Marienmünster betreten, aber drinnen wurden sie von feierlichem Orgelspiel von Hubert Bauer begrüßt. Der Kinderchor der Pfarrei stimmte mit fröhlichen Liedern, teils mit souverän gesungenen Solopartien, auf das Kommen des Heiligen Geistes ein. Domkapitular Batz ging in seiner Ansprache auf die schwierige Situation der letzten Zeit ein, wo kaum Kontakte zu anderen möglich waren. Doch Gott sei immer online, und das jederzeit. Mit ihm könne man immer reden.

Verbindung halten mit Gott, da helfe der Heilige Geist mit seinen sieben Gaben. Exemplarisch nannte er die Gaben der Weisheit und der Frömmigkeit. Beides klinge altmodisch, sei aber aktuell wie eh und je. Weisheit etwa brauche man, um entscheiden zu können, was wahr, was gelogen sei oder wie man mit den sozialen Medien, mit seinen Mitmenschen, mit der Umwelt gut umgeht. Frömmigkeit bedeute einfach, mit Gott Verbindung zu halten, offen zu sein für sein Wort und für die Gaben seines Geistes, diesen Heiligen Geist ins Leben, ins Wollen und ins Tun zu lassen. „In der Firmung kommt der Heilige Geist zu den Jugendlichen nicht so spektakulär wie bei den Aposteln an Pfingsten“, sagte Batz. Die Wandlung vollziehe sich im Innern. Wenn man das Sakrament mit einer Vorher-nachher-Show vergleiche, so könne man auf den ersten Blick bei den Gefirmten keine Veränderungen feststellen, aber wenn sie den Geist in sich wirken lassen, dann werde er aus ihnen strahlen, sie würden anders leben, anders handeln. „Komm, Heiliger Geist, erfülle unser Leben mit der Fülle deiner Gaben“, wünschte der Monsignore allen Anwesenden.

Nach dem Bekenntnis des Taufversprechens und dem Taufbundlied kamen die Firmkinder mit ihren Paten vor den Altar, wo sie Monsignore Batz ihnen mit den Worten „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“ das Firmsakrament spendete, indem er mit einem mit Chrisamöl getränkten Wattestäbchen ein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnete. Mit den Worten „Der Friede sei mit dir!“ sandte er die Gefirmten als Apostel hinaus in die glaubensferne Welt, in diesem Fall allerdings zunächst nur zurück in den Kirchenstuhl.

Anschließend trugen einige der Firmlinge die Fürbitten vor und nach der Kommunion, die viele Gottesdienstbesucher empfingen, las noch eines der Mädchen einen besinnlichen Text vor. Nach der Messfeier dankten zwei der Firmkinder dem Spender des Sakraments und überreichten ihm einen Korb mit „Schmankerl aus unserer Region“. Da freute sich der Domkapitular sichtlich. Allerdings musste er leider gleich weiter nach Windischbergerdorf, dort warteten die nächsten Firmaspiranten. (chi)