Geschichte
Was wurde aus der alten Schule?

Rudolf Tonollo sammelt historische Ansichtskarten. Sie ermöglichen eine Zeitreise in die Vergangenheit der Stadt Nittenau.

05.03.2022 | Stand 15.09.2023, 7:03 Uhr
Karl-Heinz Probst
Diese Ansichtskarte mit dem alten Volksschulgebäude in Nittenau aus der Zeit um 1900 hat der Buchbinder Johann Rieder herausgegeben. −Foto: Johann Rieder

Der 80-jährige Rudolf Tonollo hat in jahrelanger Suche über 200Stadtansichten von Nittenauin seinem Archiv angehäuft. Eine kolorierte Ansichtskarte von Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt das Gebäude der ehemaligen Volksschule.

Bereits im 16. Jahrhundert ist für Nittenau eine Schule überliefert. Sie war im Laufe der Zeit an verschiedenen Orten in der Stadt untergebracht. Die Räumlichkeiten erwiesen sich meist bald als zu eng. Schließlich errichtete die Gemeinde anno 1886/67 auf dem jetzigen Kirchplatz einen dreigeschossigen Neubau. Er verfügte über vier Schulsäle, zwei im ersten und zwei im zweiten Stock, sowie Dienstwohnungen für das Lehrpersonal.

Steigende Schülerzahlen erforderten immer wieder Umbauten, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg,. 1964 beschloss der Stadtrat den Neubau eines Zentralschulhauses. 1969 konnte schließlich der erste Gebäudeteil in Betrieb genommen werden.

Mit dem Bau der neuen Schule war das Schicksal des alten Schulgebäudes, das unsere Postkarte zeigt, vorgezeichnet. Neben dem Burggut (ehemaliges Rathaus) sollte auch die Schule am Kirchplatz der Spitzhacke zum Opfer fallen. Für den Abbruch des Burggutes erteilten die Behörden jedoch keine Genehmigung. Es wurde saniert und zum „Haus des Gastes“ umfunktioniert. Die alte Schule hatte aber keine Fürsprecher. Sie wurde 1975 abgerissen.