Versorgung
Wasserleitung wird schonend installiert

Chamerauer Ortsteil Rossbach wird an das Leitungsnetz angeschlossen. Dank Spülverfahren fallen weniger Grabungsarbeiten an.

04.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:10 Uhr
Hermann Schropp
Mitarbeiter der Baufirma Rädlinger führten die Arbeiten zur Herstellung der Hausanschlüsse wie hier in Rossbach beim Pöschl aus. −Foto: Hermann Schropp

Die Bereitstellung von gesundem Trinkwasser zählt zu den elementaren Pflichten einer Kommune. Diese geschieht momentan für Rossbach in der Gemeinde Chamerau. Mit dieser Maßnahme wird im Gemeindebereich der letzte Ortsteil an das öffentliche Wasserleitungsnetz angeschlossen.

Der Einbau der Kunststoffleitung geschieht im technisch interessanten Spülverfahren. Die Planung liegt in den Händen des Ingenieurbüros Brandl & Preischl, Cham für die Wasserleitung. „Bei dieser Maßnahme erfolgt die Erschließung teils auf Privatgrundstücken. Von allen Grundstückseigentümern liegen Einverständniserklärungen zur Verlegung der Wasserleitung vor. Die Arbeiten werden durch die Firma Rädlinger-Netzbau aus Windischbergerdorf durchgeführt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf circa 300 000 Euro.

Trotz der immer wieder durchgeführten Sanierung der Brunnen in Roßbach ist seit geraumer Zeit und insbesondere zukünftig die Wasserversorgung des Ortsteils Roßbach nicht mehr zu gewährleisten. Immer wieder kam und kommt es zu Engpässen und Wassernot. Insbesondere aufgrund der letzten heißen Sommer mit Trockenheit ist zu erwarten, dass die Quellen in den nächsten Jahren gänzlich versiegen. Zudem muss das Wasser regelmäßig auf den hygienischen Zustand von einem Labor untersucht werden.

Der Gemeinderat erkannte den Notstand und war sich einig, dass hier eine Lösung herbeigeführt werden muss. Als Wasserversorger ist die Gemeinde nicht nur dafür zuständig, ihre Kunden zuverlässig zu beliefern. Sie muss auch gewährleisten, dass die Versorgungsleitungen sicher und geschützt sind. Damit wird dem durch die vielen Neubauten sowie dem Gewerbegebiet verstärkten Bedarf Rechnung getragen und die Trinkwasserversorgung in diesem Bereich langfristig gesichert. Wasser muss hoch geschätzt und geschützt werden. Mit Trinkwasser sollte pfleglich umgegangen werden, denn es ist ein kostbares Gut. Was selbstverständlich klingt, ist aber auch mit Kosen verbunden, wie das zur Zeit laufende Bauprojekt der Gemeinde zeigt.

Während auf der Straße von Lederdorn nach Cham ungehindert die Autos fahren, wird in einer Tiefe von 1,6 Metern eine neue Wasserleitung installiert. Ermöglicht wird dies durch eine besondere Maschine, die nacheinander etwa drei Meter lange Eisenstangen in das Erdreich drückt. Die steuerbare Spitze kommt nach etwa 100 Metern punktgenau in einer bereits ausgehobenen Grube wieder zum Vorschein. Danach kann der nächste Abschnitt in Angriff genommen werden, je nach der Beschaffenheit des Bodens bis zu einer Länge von 150 Metern. Auftretende Steine zertrümmert ein an der Spitze befindlicher Rollbohrer.

Das bedeutet, dass weniger in Natur und Infrastruktur eingegriffen werden muss. Beim Zurückholen der Bohrstangen wird am Ende die neue Wasserleitung angehängt und in das Erdreich eingezogen.