Cham
Wechsel ans Gymnasium in Corona-Zeiten

„Vertrauen Sie uns, mögliche, beim Homeschooling entstandene Lernrückstände aufzuholen.

19.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:43 Uhr
Homeschooling wegen Corona: Die Schwestern Milla (li, 7. Klasse) und Juli (5. Klasse) sitzen am Esstisch im Wohnzimmer ihrer Familie und bearbeiten Aufgaben für die Schule. −Foto: Hauke-Christian Dittrich/picture alliance/dpa

„ Diese Bitte an die Eltern richteten die Oberstudiendirektoren Angela Schöllhorn (Robert-Schuman-Gymnasium) und Uwe Mißlinger (Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium) in ihrem Pressegespräch zum Thema Übertritt angesichts der Corona-Pandemie. Hinter ihnen liege ein Schuljahr, das für alle Beteiligten nicht normal war. Man könne die Ängste von Eltern verstehen, ihre Kinder seien nicht genug für einen Übertritt ans Gymnasium vorbereitet und würden dort scheitern, auch wenn im letzten Jahr kein Rückgang beim Übertritt zu verzeichnen war. Tatsächlich seien manche wegen des Lockdowns alleine nicht gut zurechtgekommen, hätten ihre Eltern als Ersatzlehrer gebraucht, die aber eventuell dabei überfordert gewesen seien. Nach zwei Corona-Jahren mit viel Ausfüllen von Arbeitsblättern müssten sie „das Lernen wieder lernen“. Man merke in allen Klassen, dass vom Lehrstoff her ein Jahr fehle, vor allem in Bezug auf Kompetenzen wie dem Trainieren von Problemstrategien. Das größte Problem sei die private Handynutzung im außerschulischen Bereich, wobei die Schüler in der Zeit, in der ihre berufstätigen Eltern nicht zu Hause waren, an nicht für sie gedachte Dinge kamen. Nun werde alles unternommen, Defizite aufzufangen und fehlende Lerninhalte aus dem Vorjahr nachzuholen. Gerade in der Jahrgangsstufe 11 habe man dafür einen Puffer. Corona bereite nach wie vor Probleme und den Schulleitern einen „Zusatzjob“. Bestimmte Selbsttests erbrächten falsche Ergebnisse, wie Nachtests bewiesen. Verängstigte Kinder und verärgerte Eltern seien die Folge. Schüler hätten Furcht, abgefragt zu werden und Leistungsnachweise zu erbringen. Die Schulen bräuchten daher mehr Sozialpädagogen, mehr Stunden für die Schulpsychologen und eine Freistellung der Schulleiter vom Unterricht. (cds)