Bad Kötzting.
Wenn es auf den Wangen spannt und juckt …

Plötzlich trockene Haut ist ein spezielles Winterproblem, für das es aber eine Lösung gibt.

21.01.2009 | Stand 21.01.2009, 0:00 Uhr

Von Sigrid Gollek-riedl

Ertappen Sie sich zur Zeit nicht auch bei folgender typischer Handbewegung? – Mit den Fingern von den Nasenflügeln über die Wangen Richtung Ohren gewischt. Dann geht es Ihnen vielleicht wie vielen anderen auch, die Gesichtshaut spannt, fühlt sich so richtig trocken, vielleicht sogar ein wenig rau an. Der Winter nagt mit seinen eisigen Temperaturen, der kalte Wind weht um die Nase, die gut geheizten Räume tun bei Minustemperaturen im Freien zwar gut, setzen unserem größten Körperorgan aber ebenfalls ganz schön zu.

„Das ist zur Zeit total normal, je kälter es wird, um so schlimmer wird das ganze“, weiß Kosmetikerin Marion Preidl. Allerdings müsse sich niemand mit dem unangenehmen Spannungsgefühl auf den Wangen abfinden. Die richtige Pflege sorgt dafür, dass man sich bald wieder wohlfühlt in seiner Haut.

UV-Schutz bei Wintersonne

Problem Nummer zwei: Wenn beim Skifahren, Langlaufen oder bei ausgedehnten Winterwanderungen die Sonne strahlt und der Schnee glitzert, tut das zwar meist der Seele richtig gut, für die ungeschützte Haut sind die UV-Strahlen allerdings alles andere als wohltuend.

Deshalb gilt, nicht nur an die Ausrüstung denken, sondern auch der Haut was Gutes tun, bevor es über die Piste geht. Deshalb sollte nie eine entsprechende Schutzcreme mit Lichtschutz fehlen, möglichst auch noch fetthaltig. Das gelte auch für die Lippen, sie trocken leicht aus, da sie keine Talg -und Schweißdrüsen haben. Das bedeutet, „immer eine Isolierung drüber“, so Marion Preidl. Sei empfiehlt eher Lippencremes auf Pflanzenbasis, weniger die üblichen Stifte.

Warum aber fühlt sich die Haut nun besonders ab Januar bei vielen so trocken an? – Bei Kälte verliert die Haut Feuchtigkeit und benötigt mehr Fett. Darum haben viele Frauen das Gefühl, dass ihre „normale“ Gesichtscreme plötzlich „zu wenig“ ist. Kaum hat man sie aufgetragen, schon möchte man wieder cremen.

„Die Hornschicht der Haut kann man sich vorstellen wie Ziegelsteine, dazwischen ist der Mörtel, das Fett, das dafür sorgt, dass die Feuchtigkeit in der Hornschicht bleibt“, versucht Corinna Lerach das ganze bildlich zu beschreiben. Kälte oder auch trockene Heizungsluft sorgt dafür, dass die Haut weniger Feuchtigkeit halten kann, sie fühlt sich spröde und trocken an. Deshalb ist es nötig, die richtige Mischung aus Fett und Wasser auf die Haut aufzutragen. Am sinnvollsten ist es, solche Fette aufzutragen, die der Hautfett-Struktur verwandt sind. Distelöl oder Nachtkerzenöl, Boretschsamen-Öl oder Olivenöl , nennt Fachfrau Corinna Lerach als Beispiele. Für die Fach-PTA für Dermopharmazie und kosmetische Behandlungen in der Sonnenapotheke seien auch Produkte mit Hyaluronsäure sehr sinnvoll. Der Wirkstoff, der derzeit in der Anti-Aging-Pflege ein große Rolle spielt, binde das Wasser in den Hautzellen. Auch Cremes mit Harnstoff (Urea) seien empfehlenswert.

Im Winter darf es reichhaltiger sein

Grundsätzlich gilt, im Winter einfach eine reichhaltiger Creme auftragen mit höherem Fettanteil. Wer es besonders gut meint mit seiner Haut, könne zusätzlich Zink einnehmen.

Die Ernährung spiele überhaupt eine große Rolle so Kosmetikerin Marion Preidl. Häufig sei der Körper stark übersäuert, vor allem auch nach den „Sünden über die Feiertage“ und dann reagiere die Haut mit Spannungsgefühl. Deshalb sei neben einer entsprechenden Pflege etwa auf Pflanzenbasis auch auf ausreichende Versorgung mit Vitaminen zu achten. Dazu: „Viel trinken tut der Haut gut.“ Regenerierende Produkte seien im Winter besonders wichtig, rät Preidl dazu, der Haut auch ab und zu eine spezielle Maske zu gönnen. Zum A und O der Hautpflege gehört daneben auch die entsprechende Reinigung morgens und abends, sagt Gabi Müller, Kosmetikerin in der Drogerie Kretschmer. Allerdings sollte dabei auf Seife unbedingt verzichtet werden. Im Winter regelmäßig cremen mit einem fetthaligen Produkt lautet auch ihr Rat.