Theater
Wenn Papa die Krise kriegt - Das Wenzenbacher Brettl bringt ein Lustspiel auf die Bühne

21.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:00 Uhr
Therese Wimmer
Die Darsteller des Wenzenbacher Brettls sind derzeit eifrig am proben. −Foto: Therese Wimmer

Der ordnungsliebende Herbert Seltmann verliert von heute auf morgen seine Arbeit als Abteilungsleiter und will nun etwas Ungewöhnliches machen. Was wird nun aus seinem bisher wohlgeordneten, bürgerlichen Leben?

Das ist kurz gefasst die Handlung der Komödie, für die die Mitglieder des Theatervereins Wenzenbacher Brettl derzeit eifrig proben. „Seit Januar treffen wir uns wöchentlich und freuen uns darauf, endlich wieder vor Publikum zu spielen“, sagt die regieführende Beate Kalteis unter Zustimmung der gesamten Truppe.

Ort der Handlung ist eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Die besorgte Ehefrau Anni, dargestellt von Brigitte Falkner, schafft und werkelt, um die Geburtstagsfeier für ihren Gatten Herbert vorzubereiten. Schon kommen die ersten Gäste. Ihre spitzzüngige Schwester Lotte (Manuela Kerscher), das befreundete Ehepaar Hans und Margot (Arno Kleine und Beate Kalteis) sowie die nicht geladene, aufdringliche Hausmeisterin Frau Falter, gespielt von Hannelore Diemeier, von der jeder weiß, dass sie alles und jeden ausschnüffelt und das Privatleben der Mieter gerne im ganzen Viertel ausbreitet. Hans umgarnt Lotte mit seinem Mittfünfziger-Charme, seine Ehefrau Margot gießt sich derweil einen Cognac nach dem anderen ein.

Die Gäste amüsieren sich gut, als endlich der sichtbar angesäuselte Jubilar Herbert, verkörpert von Karl Mantovan, erscheint. Nach Entgegennahme der Glückwünsche und Geschenke eröffnet er – zum Entsetzen von Anni – der Runde seine Entlassung. „Wegrationalisiert, da er nicht computertauglich“ ist, wofür er seinem Chef „einen gezielten rechten Hacken in seine arrogante Schnauze“ verpasst hat.

Jäh endet die fröhliche Feier und zurück bleibt ein zutiefst geschocktes Ehepaar. Am nächsten Morgen leidet vor allem Herbert an einem ausgewachsenen „Kater“. Als er die Folgen des ungewohnten Alkoholkonsums überwunden hat, hat er auch schon einen Plan für die Zukunft. Endlich will er seinen Jugendtraum wahr machen und Flamencotänzer werden. Wie wird Anni auf diesen neuerlichen Schock reagieren? Was wird nun aus dem bisher glücklichen, wenn auch gleichförmig-langweiligen Familienleben? Die Antwort auf diese Fragen erhält das Publikum im dritten Akt.

Das Wenzenbacher Brettl hat während seinem bald 20-jährigen Bestehen schon so manchen lustigen Schwank aufgeführt. Auch hier sind dem Publikum die Lacher garantiert, wenn Herbert seine absurde Idee in die Tat umzusetzen versucht und dabei teils belustigende, teils bedauernswerte Aktionen in Gang setzt.

Für frischen Wind in dieser Komödie um die Sinnkrise eines bisher untadelig-bürgerlichen Familienvaters sorgen seine künstlerisch ambitionierte Tochter Christina und ihr medienaffiner, dauertelefonierender Freund Tobias (Christina Platzer und David Dirnberger), der Herbert schon deswegen nicht besonders sympathisch ist. Komplettiert wird das Ensemble durch Anna Kuban als Souffleuse. Man darf gespannt sein, ob die spielfreudigen Darsteller aus dieser Gemengelage noch ein Happy End zustande bringen werden.

Wem nach dem Besuch seine Liebe zum Theater bewusst wird, der ist den Spielern herzlich willkommen. „Wir suchen dringend Verstärkung“, sagt Beate Kalteis. Aufgeführt wird die Komödie „Papa hat die Krise“ von Elfriede Wipplinger im Pfarrheim St. Michael in Keilberg erstmals am 21. April um 20 Uhr. Weitere Vorstellungen sind am 22. April (20 Uhr), 23. April (18 Uhr), 28. April (20 Uhr), 29. April (20 Uhr) und 1. Mai, (20 Uhr). Erwachsene zahlen acht Euro, Kinder und Jugendliche vier Euro. Karten gibt es bei der Raiffeisenbank Wenzenbach und an der Abendkasse.