Aktion
Werte von früher erkennen

Einen besonderen Blick hinter sonst verschlossene Türen konnten am Sonntag Besucher beim Tag des offenen Denkmals werfen.

13.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:39 Uhr
Vera Gabler
Der Wieserstadl vom Kirchturm aus −Foto: Vera Gabler

Es waren insgesamt 141 Stufen und 13 Sprossen, die überwunden werden mussten, um vom Kirchturm der Stadtkirche unter anderem den Überblick über die Stadt Velburg und dem Umland gewinnen zu können. Unter dem Motto „Sein und Schein“ rückte zum Tag des offenen Denkmals in Velburg aber nicht nur der Dachboden und der Kirchturm der Stadtpfarrkirche in das Blickfeld der Öffentlichkeit, auch konnte man viel Geschichtliches über den Kircheninnenraum der Stadtpfarrkirche erfahren, sowie sich über den Baufortschritt des Wieserstadls informieren.

Schätze in der Region entdecken

„Es macht im Vorfeld schon viel Arbeit einen Tag des offenen Denkmals vorzubereiten“, stellte Bürgermeister Christian Schmid bei der Begrüßung um 15 Uhr vor dem Wieserstadl fest. Umso mehr freute er sich, dass schon zu Beginn der ersten Führungen zahlreiche Bürger Schlange standen. Velburg habe viele Herausforderungen in alten Gebäuden und man dürfe bitte die Altstadtfibel nicht verurteilen. Denn sie gebe zusammen mit der Verwaltung als Moderatoren vor allem Lösungsvorschläge und Förderwege.

Die stellvertretende Landrätin Susanne Hierl, die unter anderem derzeit als Bundestagskandidatin unterwegs ist, eröffnete offiziell den Tag des offenen Denkmals. Hierl lud die Besucher dazu ein, die Schätze in der Region zu entdecken, um damit Freude zu haben. Man müsse sich aber damit beschäftigen, um den Wert auch zu erkennen.

Räume für den Seniorentreff und die Jugend

Es waren viele Besucher gekommen, um sich für die Geschichte, der Architektur und der Denkmalpflege zu widmen. Architekt Michael Kühnlein sen. erwartete die Besucher im künftigen Veranstaltungsraum des Wieserstadl ,wo er anhand der Pläne über den Baufortschritt informierte. Wie bereits öfters berichtet, entsteht neben dem Veranstaltungsraum im Erdgeschoss im Obergeschoss ein Raum für den Seniorentreff und ein weiterer Raum für die Jugend.

Sehenswert war der beleuchtete Dachstuhl über dem Veranstaltungsraum und der Boden der einen Erdboden nach empfunden wurde. Bürgermeister Schmid ergänzte im Gespräch mit Susanne Hierl, die vom Stadtoberhaupt eine persönliche Führung bekam, dass man im Frühjahr 2022 für eine Einweihung fertig sei. Aktuell laufen noch Restarbeiten im Gebäude und der Plan für die Außenbereichsgestaltung.

Blick über Velburg

Mit dem Hinweis, dass Bürgermeister Schmid schon als Ministrant den Dachboden der Stadtpfarrkirche „unsicher“ gemacht hat, lud er die Bundestagskandidatin dazu ein, den Kirchturm zu besteigen. Gesagt, getan, Hierl wie zahlreiche weitere Besucher stellten sich der Herausforderung und spätestens nach dem Glockenstuhl wurden sie in der Nachtwächterstube auf 40 Meter Höhe von Franz Kastner und Josef Knoll begrüßt.

Die beiden Herren vom Kirchenteam, Kastner ist zudem in der Kirchenverwaltung tätig, freuten sich, „ihren“ sanierten Kirchturm der Öffentlichkeit zu zeigen. Der Aufstieg bis zur Kuppel wurde zudem mit dem Blick über Velburg mehr als belohnt. Bele Schneider, die durch den Kircheninnenraum führte, ging auf die Romantik und das Spätbarock ein.