Race24
Wie ein kleines Bürgerfest

06.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:29 Uhr
Das Race24 schafft Erinnerungen, die sich einprägen. −Foto: Pieknik/Archiv

Kurz vor der Dämmerung ist die Nacht am dunkelsten, sagt man.Das wissen auch die Fahrer, die in der Dunkelheit den Stausackerer Berg erklimmen und, geplagt von Müdigkeit und mit schweren Muskeln, die weiteren Meter in Angriff nehmen. Wie gut ist es dann, wenn am Wegesrand Menschen stehen und einen anfeuern.

Sengende Hitze, strömender Regen oder aber Dunkelheit: Wer am 24-Stunden-Rennen, dem race 24 teilnimmt, der darf nicht zimperlich sein. 16,4 Kilometer beträgt die Strecke. Was sich für den Laien nach wenig anhört, für die Sportler, auch im Team, wird es von Runde zu Runde eine immer größere Herausforderung. Immerhin 57 Runden schaffte das beste Team beim letzten Rennen, 47 Runden drehte der erstplatzierte Einzelfahrer.

Wer es einmal gemacht hat...

Umso größer ist dann das Glücksgefühl, wenn man es geschafft hat. Wer einmal mitgemacht hat, der macht immer wieder mit. Die Idee zum Radrennen wurde 1997 von Rudi Eberl und Peter Grabinger aus der Taufe gehoben. Seitdem entwickelte sich das Rennen immer mehr zu einem sportlichen Höhepunkt, der sogar Teilnehmer aus dem Ausland anzieht. Heuer findet das Rennen zum 24. Mal statt.

Von Jahr zu Jahr steigern sich die sportlichen Leistungen der Teams. Aber auch viele Einzelfahrer gehen an den Start. Bei all der sportlichen Leistung steht der Benefizgedanke im Vordergrund. Jedes Team sucht sich einen Sponsor, der die Startgebühr übernimmt.

Attraktiv ist das Rennen aber nicht nur für die Sportler selbst, auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen und lockt alljährlich viele Besucher nach Kelheim. Los geht es am Freitag mit der Italienischen Nacht. Dann kehrt in die Altstadt Dolce Vita ein.

Am Samstag dann startet das Rennen um 14 Uhr am Alten Kanalhafen. Heuer werden rund 800 Teilnehmer, die meisten davon in Vierer- oder Fünferteams an den Start gehen. Ein DJ aus Berchtesgaden sorgt für Stimmung und mit Moderator Tilmann Rieger konnte man einen Radsportexperten gewinnen, der auch schon Profiradrennen moderiert hat. Am Abend gibt es ab 19.30 Uhr Livemusik mit Oliver Schneider und seinen Freunden. Besucher können sich mit Steaks, Baumstriezel, Käse, Fisch oder Nudeln stärken. Tags darauf geht es dann ab 10 Uhr mit den Tanngrindler Musikanten weiter, die zum Weißwurstfrühstück aufspielen.

Zieleinlauf ab etwa 14 Uhr

Ab 12 Uhr geht das Rennen langsam in den Countown über, bevor ab 14 Uhr die ersten ins Ziel radeln. Mehrere Gruppen, beispielsweise am Stausackerer Berg, und eine Trommlergruppe aus Riedenburg sorgen dafür, dass die Stimmung bei den Radlern auf der Strecke hochgehalten wird.

Zum ersten Mal nach langer Zeit startet der RSC, der das Rennen organisiert, im Übrigen mit eigenen Teams in das Rennen: „Das hatten wir schon lange nicht mehr“, sagt Vorstand Thomas Kellerer. Rund 80 Prozent der Teilnehmer seien zudem „Wiederholungstäter“: „Sie schätzen einfach die Atmosphäre, das Fahren durch die Innenstadt, dass die ganze Bevölkerung am Rennen teilhat“, weiß Kellerer. Andere Rennen würden beispielsweise auf Autorennstrecken ausgetragen, fernab von der großen Öffentlichkeit, „hier ist es einfach ein großes Miteinander, die Stimmung ist einfach einmalig. Das Rennen und das Fest, das gehört einfach zusammen“, ist Kellerer überzeugt.

− lp