Vortrag
Wie Laien der verletzten Seele helfen

Am Beruflichen Schulzentrum Kelheim informiert Prof. Loew und Beate Leinberger zum Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen.

28.02.2016 | Stand 16.09.2023, 6:56 Uhr
Prof. Thomas Loew und Beate Leinberger kommen am Dienstag, 1. März, zu einem Vortrag ans Kelheimer Berufliche Schulzentrum. −Foto: Klein/ Archiv

Viele Menschen haben beruflich oder ehrenamtlich mit Flüchtlingen zu tun – und sind oft ratlos, wenn ihre Schützlinge offenkundige Anzeichen von Traumatisierung zeigen. Auch Lehrer und Betreuer der „Flüchtlingsklassen“ am Beruflichen Schulzentrum sind damit konfrontiert: Viele der jungen Migranten sind apathisch und abwesend, unruhig oder in sich gekehrt und teils tief traurig, schildert Dr. Susanne Ludwig, die in den Klassen Deutsch als Zweitsprache unterrichtet. Deshalb holt die Schule jetzt den Leiter der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Universitätsklinikum Regensburg, Prof. Dr. Thomas Loew, für einen Vortrag nach Kelheim. Die Veranstaltung öffentlich und für alle Interessierten zugänglich, erklärt Organisator Manfred Neumann.

Unter dem Titel „Kriegsschauplatz Gehirn“ gibt Loew am Dienstag, 1. März (18.30 Uhr, Schul-Aula), Tipps zum Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen. Er erklärt, wie unser Gehirn ausgestattet ist, um Belastungen zu bewältigen und welche Folgen Verbrechen, Kriegshandlungen und Katastrophen bewirken. Basierend darauf wird überlegt, was tief verletzte Seelen brauchen, um in ein normales Leben zurückzufinden.

Konkret stellt dazu dann anschließend die Sozialpädagogin Beate Leinberger, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, Traumatherapeutin, Kinder- und Jugendpsychosomatikerin an der Uniklinik,die Ausbildung zum Trauma-Helfervor. Über den Verein „Gewiss eV.“ werden Laien geschult, damit sie als ehrenamtliche Trauma-Helfer tätig sein können. Vielleicht könnte so eine Ausbildung auch im Raum Kelheim stattfinden, hofft Studiendirektor Manfred Neumann, der sich als Fachbetreuer unter anderem intensiv umdie Flüchtlingsklassenkümmert.(hu)