Stadtplanung
Wie Regensburg 2040 aussehen soll

Der neue Entwicklungsplan will es vielen Interessen recht machen. In einer Debatte kamen Wünsche und Kritik zum Vorschein.

15.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:04 Uhr |
Bei der Debatte um den neuen "Regensburg-Plan 2040" musste OB Maltz-Schwarzfischer auf viel Kritik antworten. − Foto: Daniel Pfeifer

Wenn es um die Zukunft Regensburgs geht, hat jeder ein Wort mitzureden. Seit 2020 versucht die Stadt, in Bürgerdialogen und Workshops die Meinungen zu bündeln in den neuen Stadtentwicklungsplan 2040. Am Mittwoch kam es beim „Stadtforum“ zu Debatten darüber. Vor allem OB Maltz-Schwarzfischer musste sich oft rechtfertigen.

Der Plan soll ein Konzept sein, wie Regensburg im Jahr 2040 aussieht. Es soll im Prinzip alle Probleme lösen: von bezahlbaren Mieten, Klimaneutralität, einer verkehrsberuhigten Altstadt, bis zu Mobilitätswende und Wirtschaftsboom. Am Mittwoch stellte sich die Stadt im Marinaforum diversen Aktivisten, Bürgern und Interessensgruppen wie Fridays For Future. Vor allem OB Maltz-Schwarzfischer musste sich oft rechtfertigen.

Regine Hörle vom ADFC beispielsweise kritisierte eine fehlende Konsequenz: „Wenn ich den alten Plan von 2005 lese und im neuen steht dasselbe, frage ich mich, wie ernst das alles gemeint ist.“ Laut FFF-Mitglied Sophia Weigert fehlten eigene „Sanktionen“, die sich die Stadt auferlege, sollten die angepriesenen Ziele der Klimaneutralität nicht erreicht werden. Und der Umweltschützer Dr. Josef Paukner hinterfragte gar den „Plan 2040“ als Ganzes mit seinen Einteilungen von Stadtgebieten am Reißbrett.

Bürger kritisierte Leerstände

Inhaltlich kamen einige Vorschläge aus der Diskussion. Ein Bürger kritisierte beispielsweise den Leerstand in Regensburg, den man doch erst füllen solle, bevor man weiter Boden für Neubauten zupflastere. Man solle den Bestand sanieren, statt einwandfreie Häuser abzureißen. Schließlich sei die Baubranche enorm umweltschädlich. „Unsere Deponien sind voller Wegwerfarchitektur der letzten 70 Jahre“, pflichtete Dr. Josef Paukner bei.

Eine weitere Anregung waren Fassadenbegrünungen in der Stadt, die in Zukunft doch einmal ausprobiert werden sollten.

OB Maltz-Schwarzfischer gab hier zu, dass man sich noch nicht ernsthaft mit dem Thema befasst habe und viele solche Themen „Neuland“ seien. Auch die Vorschläge, brache Parkplatzflächen in der Stadt zu überbauen, musste sie dämpfen. Die suche nach passenden Flächen sei „ernüchternd“, so OB Maltz-Schwarzfischer.

Stadtlagerhaus als Endpunkt von Freizeitachse

Die Themen der zweieinhalbstündigen Debatte waren vielfältig. Studiensprecher forderten so zum Beispiel, dass die Straßenbahn nicht mit einer potenziellen Trasse auf der „Begegnungsfläche“ zwischen Uni und OTH das Campusleben zerschneiden dürfe. Im Hinblick auf die Kultur stellte Stadtplaner Anton Sedlmeier die vertiefte Prüfung heraus, aus dem Stadtlagerhaus ein Kulturzentrum zu machen, als Endpunkt einer neuen Freizeitachse, beginnend in der Altstadt.

Am Ende blieben viele Punkte offen. Die nächsten Schritte für den „Plan 2040“ sind eine Jugendbeteiligung, erneute Überarbeitungen des Entwurfs und schließlich die Ergebnispräsentation im Sommer 2022.

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