Geschichte
Wodansburg wird 120 Jahre alt

Auf dem Oberndorfer Berg befand sich eine Opferstätte. Der Verschönerungsverein nahm sich ihrer an.

19.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:22 Uhr
Franz Guttenberger
Die Wodansburg oberhalb Beilngries ist auch im Winter einen Spaziergang wert. −Foto: Franz Guttenberger

Oberhalb von Beilngries auf dem Oberndorfer Berg, steht ein Denkmal, die Wodansburg genannt. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf Beilngries und das Altmühltal.

Ein Wanderweg führt zu diesem imposanten Aussichtspunkt und immer wieder trifft man hier auch Wanderer und Naturbegeisterte.

Um die Wodansburg allerdings gibt es Sagen und Geschichten, jedoch keine fundierten Unterlagen. Wie uns die Heimatforscherin Marianne Schlosser aus Beilngries zu berichten weiß, gibt es in einer Urkunde aus dem Jahr 1585 den Flurnamen Judenburg.

In dieser Urkunde wird ein Vertrag zwischen dem Bürgermeister der Stadt Beilngries, dem Inhaber der Gößlthalmühle und den Orten Biberbach, Oberndorf und Schweigersdorf hinsichtlich der Regelung der Weiderechte unterzeichnet.

Es wird erzählt, dass sich dort eine altgermanische Opfer- und Richtstätte befand, wie sie von Medizinalrat und Archäologen Dr. med. Theodor Thenn benannt wurde. Wodan war der Hauptgott der Germanen.

Um dieses schöne Fleckchen Erde kümmerte sich schon vor 120 Jahren der Verschönerungsverein Beilngries. Dieser Verein zählt zu den ältesten Vereinen in Beilngries und er wurde bereits 1893 gegründet. Er sorgte sich um Bepflanzungen und um schöne Plätze in und um Beilngries.

Und so kann die Wodansburg heuer ein kleines Jubiläum feiern. Genau vor 120 Jahren im Jahr 1901 errichtete der Verschönerungsverein aus den Resten der angeblichen Opferstätte den heutigen Obelisken.

Dazu brachte der Verschönerungsverein anlässlich der Einweihung eine Tafel mit der folgenden Inschrift an: „Auf diesem Bergvorsprung befand sich eine altgermanische Opfer- und Malstätte, Wodansburg, später Judenburg genannt. Aus den Überresten errichtete dieses Denkmal der Verschönerungsverein Beilngries im Jahr des Heils 1901.“ (ugu)