Städtebau
Wohnungen statt Stammtisch in Parsberg

Der ehemalige Gasthof „Zum Schwan“ wird im Mai abgerissen. An seine Stelle tritt ein modernes barrierefreies Gebäude.

12.02.2019 | Stand 16.09.2023, 5:47 Uhr

Richard Niebler und Sohn Michael erklären die Planung für das Sieben-Millionen-Projekt. Foto: Tost

Obwohl in den vergangenen Jahren mehrere Wohnhäuser gebaut oder bestehende Objekte dazu umgebaut wurden, ist der Bedarf weiterhin groß. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass das Projekt von Richard Niebler bei Bürgermeister Josef Bauer und dem Stadtrat auf großes Wohlwollen trifft.

Der Bauunternehmer aus Willenhofen baut im Herzen der Stadt ein großes Wohnhaus neu und das denkmalgeschützte Nebengebäude um. In dessen Erdgeschoss bringt er ein interessantes Angebot für Senioren unter.

Es ist schon etliche Monate her, dass der ehemalige Gasthof „Zum Schwan“ und der danebenliegende Altbau zum Verkauf ausgeschrieben waren. Schon damals wurde an den Stammtischen gerätselt, wer die beiden Gebäude kaufen und was der Käufer damit machen würde.

„Das ist genau so ein Projekt, wie wir es wollen.“Bürgermeister Josef Bauer

Inzwischen ist klar: Der „Schwan“ wird abgerissen und an seiner Stelle ein Wohnhaus gebaut. Der denkmalgeschützte Altbau wird saniert. „Im Erdgeschoss bringen wir eine Tagesbetreuung für Senioren unter und im Obergeschoss seniorengerechte Wohnungen“, verrät Investor Niebler.

Der 51-jährige Maurer-Meister hatte mehrere Jahre in Bauunternehmen gearbeitet, bevor er und seine Frau Hildegard – sie ist die Geschäftsführerin – sich 2004 in Willenhofen mit der Niebler Bau GmbH selbstständig machten. In den vergangenen 15 Jahren realisierte das Unternehmen mit seinem 15-köpfigen Team die verschiedensten Projekte – unter anderem in Neumarkt, Regensburg, Ingolstadt und im Landkreis Kelheim.

Mitten im Herzen der Stadt

Den ehemaligen Gasthof Zum Schwan und das dazugehörige denkmalgeschützte zweite Gebäude im Bereich der Markt-/Brauhausstraße hatte die Firma im August vergangenen Jahres gekauft – „mit dem Plan, dort Wohnungen zu bauen“. Es sei kein Geheimnis, so Niebler, dass Wohnungen in Parsberg äußerst gefragt seien. Hinzu komme die zentrale Lage mitten im Herzen der Stadt.

Im Neubau – Erdgeschoss plus zwei Obergeschosse und Dachgeschoss – werden dem Unternehmer zufolge insgesamt 33 Wohnungen mit Flächen zwischen 60 und 100 Quadratmetern entstehen. Neben Zwei- und Vier-Zimmer-Wohnungen wird der Fokus auf Drei-Zimmer-Wohnungen liegen – „weil dafür die Nachfrage einfach am größten ist“. Das ist auch der Grund dafür, warum das komplette Gebäude barrierefrei sein wird. „Wir bauen nichts anderes mehr“, sagt Niebler, der rund sieben Millionen Euro in das Projekt investiert.

Auch bei den verwendeten Materialien richtet sich der Bauunternehmer nach den Wünschen der Kunden. „Die legen immer mehr Wert darauf, dass möglichst viele davon auf ökologischer Basis produziert wurden.“ Als Beispiel nennt Richard Niebler die Verwendung von reinem Kalkputz, der außerdem antibakteriell wirke und Schimmelbildung vorbeuge.

Dabei bestehe diese gar nicht, wie er versichert. „Wir bauen jede Wohnung so, dass sich die Räume selbst-belüften und mit Wärme der Abluft die zugeführte Frischluft angewärmt wird.“ Dabei verfüge jeder Raum über ein eigenes Lüftungssystem, das auch mit Pollenfiltern ausgestattet sei und nicht zuletzt für Allergiker interessant sei. Für den denkmalgeschützten Altbau haben Hildegard und Richard Niebler einen besonderen Plan: „Wir wollen im Erdgeschoss eine Tagesbetreuung für Senioren anbieten und im Obergeschoss planen wir derzeit sieben seniorengerechte Wohnungen.“

Tiefgarage mit 44 Parkplätzen

Bleibt die Frage nach den Stellplätzen in der Stadtmitte. „Unter den Neubau kommt eine Tiefgarage mit 44 Parkplätzen, weitere oberirdische Stellplätze kommen hinzu“, erklärt der Bauunternehmer. „Es ist für uns völlig normal, Wohnhäuser mit Tiefgarage zu bauen, da es in größeren Städten wie Neumarkt, Regensburg oder Ingolstadt gar nicht mehr anders geht.“ Der Baubeginn mit dem Abriss des ehemaligen Gasthofs ist bereits im Mai geplant. „Wir gehen von einer Bauzeit von zwei Jahren aus.“ Bis zur Fertigstellung des denkmalgeschützten Altbaus werde es wohl etwas länger dauern, da es noch etliche Fragen mit dem Denkmalamt zu klären gibt und der genaue Zustand des Gebäudes noch erkundet wird.

Im Stadtrat stößt die Planung der Niebler Bau GmbH auf sehr viel Gegenliebe. „Das ist genau das, was wir wollen – Wohnen in der Innenstadt“, sagt Bürgermeister Josef Bauer. In Parsberg sei der Standort nicht zuletzt für Senioren deshalb so attraktiv, weil auch die Versorgung fußläufig möglich sei. „Das gibt es nicht überall.“ Angesichts der knappen Flächen ist laut Bürgermeister Bauer auch die Tiefgarage ein sehr wichtiger Teil des Projekts.

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