„Nerv der Zeit getroffen“
Zahlenmäßig größtes Landesturnfest soll nachhaltig Erfolg bringen

01.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:19 Uhr
Die zahlreichen Mitmachangebote, die es über die gesamte Altstadt verteilt gab, sollten bei jung wie alt die Begeisterung für Bewegung wecken. −Foto: Foto: Tino Lex

Ein beachtliches Plus von 55 gemeldeten Vereinen im Vergleich zur bis dato letzten Austragung 2019 in Schweinfurt und über 8500 gemeldeten Sportlern bei den zahlreichen Wettkämpfen machten das 33. Bayerische Landesturnfest, das in den vergangenen vier Tagen in Regensburg stattfand, zum zahlenmäßig größten, seit der exakten zahlenmäßigen Erfassung der Teilnehmerzahlen. Nach den Corona-Jahren war dies im Vorfeld sicherlich so nicht zu erwarten.



„Das zeigt, dass Turnfeste noch immer den Nerv der Zeit treffen“, machte Alfons Hölzl, der Präsident des Deutschen Turnerbundes, schon am Freitag bei der Eröffnung deutlich. Christine Königes, die beim Bayerischen Turnverband (BTV) als Vizepräsidenten vor allem für die Bereiche Marketing und Vertrieb verantwortlich ist, ging im Gespräch mit der Mittelbayerischen etwas mehr ins Detail: „Uns war bei der Organisation wichtig, klassische und moderne Elemente zu verbinden.

Ein Beispiel dafür ist die turnhistorische Ausstellung oder das klassische Wettkampfprogramm. Andere Turnfeste gehen in Sachen Rahmenprogramm immer mehr in Richtung eines Festivals. Davon haben wir bewusst abgesehen. Gerade bei den Mitmachangeboten haben wir aber ganz bewusst auch moderne Geräte und Elemente mit eingebracht, wie dem Turn-Warrior oder der Gymwelt.“

Ihre Unterstützung für den Turn-Sport – der bayerische Turnverband ist nach dem Fußballverband immerhin der Sportverband Bayerns mit den zweitmeisten Mitgliedern – drückten auch die Staatsminister Hubert Aiwanger, Joachim Herrmann und Albert Füracker aus, die im Laufe des Wochenendes allesamt beim Turnfest zu Gast waren. Herrmann erklärte unter anderem: „Gerade nach den schwierigen Jahren der Corona-Pandemie ist es für uns umso wichtiger, die Vereine zu unterstützen, damit das sportliche Leben in Bayern wieder stärker ausgelebt wird.“ Die Unterstützung von Seiten der Staatsregierung fand auch bei Hölzl Anklang, der deutlich machte: „Wir sind sehr dankbar dafür, dass uns der Staat mit Herzblut und Leidenschaft unterstützt.“

Begeisterung für Bewegung

Bei aller „Unterstützung“ waren sich aber alle Seiten auch einig, dass die Thematik „Bewegungsmangel“ immer mehr zum gesellschaftlichen Problem wird. So sollten die zahlreichen Mitmachangebote, die es quer durch die Altstadt verteilt gab, Begeisterung an Bewegung wecken. Ein Ziel des BTV sei es, so Königes, dass die „gewonnene Begeisterung nachhaltig in der Bevölkerung Einzug finde“.

Und auch die teilnehmenden Vereine sollten durch die verschiedenen Bewegungsangebote angesprochen werden, neue Ideen in ihren Alltag zu integrieren. Königes nannte dafür auch ein Beispiel: „Durch einen Rollator-Parcours wollen wir die Vereine dafür sensibilisieren, dass es immer wichtiger wird, auch Bewegungsangebote für ältere Bevölkerungsgruppen zu schaffen.“

Um jüngere Leute stärker zu binden, können laut Königes hingegen unter anderem Geräte der Gymwelt dienen, die angelehnt an den traditionellen Trimm-Dich-Pfad für den Einzelnen eine kostengünstigere Alternative zu den sich in der Mode – aber auch Konkurrenz – zu den Sportvereinen befindlichen Cross-Fit-Angeboten der Fitnessstudios darstellen können.