Kunst und Abfall
Zero Waste: Kunst schafft Bewusstsein

Kooperation: Die Ämter für Abfallentsorgung und Kultur haben gemeinsam die Zero Waste Art-Ausstellung in die Stadt geholt.

21.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:58 Uhr
Martina Groh-Schad
Gemeinschaftsprojekt: Die Amtsleiter Dr. Christian Herr und Maria Lang haben die Zero-Waste-Ausstellung nach Regensburg geholt. Mit dabei sind auch drei Künstler aus der Region mit Exponaten. −Foto: Markus Apfelbacher

Bis zum 19. Dezember 2021 gastiert das Kunstprojekt #ZEROWASTEART am Campus der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) und unterstützt damit die Entwicklung der Zero Waste Strategie der Stadt. Die Kunstwerke aus Müll sollen auf das Abfallproblem in unserer Welt aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen. „Über Kunst kommen wir auch an diejenigen ran, denen das Thema Nachhaltigkeit bisher nicht so wichtig war“, erklärt die Leiterin des Kulturamts Maria Lang. Nachhaltigkeit sei eine gesellschaftliche Herausforderung, die auch von Künstler verstärkt thematisiert werde. Das Kulturamt kooperiert für die Ausstellung mit dem Amt für Abfallentsorgung, Straßenreinigung und Fuhrpark. „Kunst schafft Verständnis und erzeugt Aufmerksamkeit“, betont Amtsleiter Dr. Christian Herr. „Die Reduktion von Abfall ist auch ein kulturelles Thema.“

Die Zero Waste Art-Ausstellung mit 24 abstrakten und konkreten Exponaten verteilt sich an der OTH im neuen Architekturgebäude auf mehrere Ebenen und insgesamt 160 Quadratmeter. Die Größen der Kunstobjekte variieren von 15 Zentimeter bis fast zwei Meter. Die Künstler haben von der Plastikflasche über alte Feuerzeuge und Sandförmchen allen denkbaren Plastikmüll verarbeitet.

Jedes Objekt ist mit einer Beschreibung und einem QR-Code versehen, durch den die Künstler sich direkt an die Betrachter wenden und das Kunstwerk persönlich erklären.

Amtsleiterin Maria Lang hat in einem Hund aus Abfall-Fundstücken ein Lieblingsobjekt gefunden. „Mit den Augen aus Sardinendosen blickt er den Betrachter treuherzig an“, sagt sie und auch Christian Herr kann sich für ein Tier aus Abfall begeistern und schwärmt für eine Krabbe: „In der Ausstellung wurde Abfall eine Seele gegeben“, erklärt er.

Mit dabei sind vor Ort auch Kunstwerke von drei Künstlern aus der Region, die die Ausstellung ergänzen. So zeigt die Regensburger Kulturförderpreisträgerin Barbara Sophie Höcherl eines ihrer Schaumstoff-Exponate, die wie DNA-Stränge wirken. Die Objektkünstlerin Herta Wimmer-Knorr aus Kallmünz arbeitet mit PET-Flaschen, die sie mit einem Metallkonstrukt verbunden hat. Tone Schmid aus Weiden ist mit einem abstrakten Werk bestehend aus Alltagsgegenständen dabei.

Das Kunstprojekt #ZEROWASTEART ist deutschlandweit bisher an 17 Standorten zu sehen gewesen und würde ursprünglich für Bahnhöfe konzipiert, um Menschen im Vorbeigehen für die Kunst und damit auch für die Abfallproblematik in unserer Gesellschaft zu sensibilisieren. In Regensburg bot sich als Ausstellungsort die OTH an, da auch Studenten mit ihren Professoren an der Entwicklung der Zero Waste-Strategie der Stadt Regensburg beteiligt sind.

Eine Vernissage unter Beteiligung der lokalen Künstler sowie einer Begrüßung durch Bürgermeister Ludwig Artinger, den Kulturreferenten Herrn Wolfgang Dersch und den Kanzler der OTH Herrn Peter Endres ist für den 23. November um 18 Uhr geplant. Die Ausstellung kann zu den regulären Öffnungszeiten der OTH besucht werden. Weitere Informationen unter: www.zerowasteart.de.