Zucht
Züchter eint die Liebe zum Tier

Stellerkröpfer-Züchter aus dem ganzen Bundesgebiet tagten bei ihrer Herbstversammlung in Ottenzell. Es gab zahlreiche Ehrungen.

25.10.2018 | Stand 16.09.2023, 5:56 Uhr
Regina Pfeffer

Vorzüglich in der Schwingenzeichnung ist der dritte Sieger, der Stellerkröpfer schwarzgescheckt von Otto Adam. Fotos: Pfeffer

Von alters her sind Tauben die gefiederten Begleiter der Menschen. In den fruchtbaren Landstrichen Böhmens und Mährens hatte die Tierzucht einen immensen Stellenwert, was sich auch auf die Taubenzucht niederschlug. Die dort entstandenen Stellerkröpfer sind heutzutage eine der beliebtesten Kropftauben. Sie zeichnen sich aus durch eine schlanke und aufgerichtete Haltung, ein birnenförmiges Blaswerk und außerordentlich lackreiche Gefiederfarben.

Eine typische Eigenschaft ist der Flug mit lautem Klatschen und Fallen bei hochgestellten, eng zusammen liegenden Flügeln (Stellen). Rund 55 Farbenschläge sind im Europa-Standard verankert. Bereits zum dritten Mal (nach 2009 und 2013) war der Rassegeflügelzuchtverein Ottenzell und Umgebung Ausrichter der Herbstversammlung des Sondervereins der Stellkröpferzüchter Deutschlands 1959 e. V., dem auch mehrere Mitglieder des RGZV Ottenzell und Umgebung angehören.

Ein besonderer Gruß

Der erste Vorsitzende Josef Schien aus Herbertingen (Baden-Württemberg) konnte dazu im Gasthaus Klaus Achatz 40 Anwesende begrüßen. Sie reisten aus ganz Deutschland, den neuen Bundesländern und dem Nachbarland Österreich an. Die anwesenden Preisrichter Willi Roauer, Bernd Hartmann, Klaus Ziener und André Falke machten sich im Anschluss sogleich an ihre Arbeit, um die ausgestellten Tiere zu begutachten. Ein besonderer Gruß galt Gastgeber Gerhard Aschenbrenner (vom RGZV Ottenzell) sowie Arrachs Bürgermeister Sepp Schmid.

Sepp Schmid freute sich, dass die Versammlung in seiner Gemeinde stattfindet und Bürgermeister-Kollege Max Kollmannsberger aus Tegernheim unter den Gästen ist. Die Homepage des Sondervereins stelle ein Aushängeschild des Vereins dar, so Schmid anerkennend. Durch ihre Leidenschaft, die über ein gewöhnliches Hobby hinausginge, wirken die Züchter dem Artensterben entgegen. Gerne stellte er seine Gemeinde kurz vor und wünschte der Versammlung schließlich einen guten Verlauf. Schien überreichte zum Dank für die Gastfreundschaft an Sepp Schmid und Gerhard Aschenbrenner ein Präsent.

Schriftführer Max Kollmannsberger verlas das Protokoll der Frühjahrsversammlung vom 15. April in Tännesberg. Dem Bericht des Vorsitzenden nach liegt der Mitgliederstand derzeit bei rund 180 Mitgliedern, wobei vier Sterbefälle, zwei Austritte und zwei Neuaufnahmen zu verzeichnen waren. Bezüglich der Vereinsmeisterschaft sprach er sich dafür aus, die bewährte Vorgehensweise zu belassen, was die Versammlung befürwortete und sogar dafür plädierte, hierüber nicht jedes Mal aufs Neue zu entscheiden. Bei der Hauptsonderschau am 17. und 18. November in Erfurt waren nur 145 Tiere gemeldet. „Das ist viel zu wenig“, monierte Schien.

Obwohl die Ausstellung im Osten stattfindet, sei mit 80 Ausstellern die Beteiligung aus dem Westen größer. Trotzdem seien 145 Tiere für die Hauptsonderschau blamabel. Angebracht seien hier mindestens 400 Tiere, so sein Resümee. Mit Nachdruck appellierte er an die Züchter, im nächsten Jahr verstärkt mitzumachen. Die anwesenden Zuchtfreunde gaben jedoch zu bedenken, dass eine Teilnahme aufgrund der zahlreichen Ausstellungen in dieser Zeit kaum zu bewerkstelligen sei. „Dennoch muss die Hauptsonderschau Priorität haben“, so Schien.

Helmut Steinbauer, Schriftführer des RGZV Teisnach und Umgebung, lieferte Informationen zur Sonderschau, die am 14. und 15. Dezember in der Eisstockhalle des EC Teisnach stattfindet. Als Ausstellungsleiter wird August Reiner fungieren. Höhere Standgelder für Stellerkröpfer konnten noch bis zum Ende der Versammlung aus der Welt geschafft werden.

Ehrennadel in Silber

Da Engelbert Pongratz bei der Hauptversammlung verhindert war, wurden ihm die Ehrennadel in Silber sowie die diesbezügliche Urkunde für besondere Verdienste um die Deutsche Rassetaubenzucht im Rahmen der Herbstversammlung vom Vorsitzenden nachgereicht. Zu den Sonderschauen 2019 konnte Schien dann die Zusagen von Straßkirchen (23./24. November), Theuma im Vogtland (9./10. November) und Leipzig (VDT 6 bis -8. August) bekannt geben.

Es folgte die Jungtierbesprechung durch Bernd Hartmann. Er bedankte sich bei allen, die Jungtiere mitgebracht haben, sowie bei den Preisrichtern. Es seien 80 Tiere gemeldet gewesen, jedoch wahrscheinlich aufgrund der Mauser wären diverse Käfige leer geblieben. Es folgte dann die Bekanntgabe der Bewertung aus den einzelnen Farbenschlägen. Die drei Besten daraus erhielten den Stellerkrug.