Jubiläum
Züchter feierten ihren 125. Geburtstag

Mit einer Jubiläumsschau feierte der KTZV sein 125-Jähriges. Er ist einer der ältesten Vereine Burglengenfelds.

21.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:53 Uhr
Josef Schaller

Josef Götz (re.), mit dem Vorsitzenden Rudi Loritz, zeigt stolz seine „Hessischen Kröpfer“. Foto: Josef Schaller

Der Kleintierzuchtverein (KTZV) Burglengenfeld kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Er ist nicht nur einer der ältesten Vereine der Stadt, sondern zählt auch zu den ältesten im Bezirks- und Landesverband der Kleintierzüchter. Im Dezember feierte er sein 125-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsschau in der Ponholzer Geflügelhalle.

Gleichzeitig fanden dort aus Anlass des Jubiläums auch die Städtedreiecks- und die Kreisschau statt. Dabei konnten 614 Tiere, davon über 500 Tauben, bewundert werden. Die Prämierungen zu diesen Ausstellungen fanden am Samstag im Gasthof „Zum Burgblick“ statt. Die Stodlmusikanten sorgten mit ihrer volkstümlichen Unterhaltungsmusik für einen zünftigen Züchterabend.

Interessante Vereinschronik

Als Kaninchen- und Geflügelzuchtverein im Jahre 1893 unter dem Vorsitz von Lehrer Ebenhöch ins Leben gerufen, erfolgte im März 1936 bei einer außerordentlichen Generalversammlung im Gasthof Drei Kronen seine Umbenennung in den Kleintierzuchtverein 1893 Burglengenfeld. 28 Mitglieder waren bei der Gründungsversammlung anwesend. Innerhalb eines Jahres hatte sich die Mitgliederzahl schon beinahe verdoppelt.

Mit 100 Altzüchtern, 36 Jungzüchtern und mit 948 Hühnern und Tauben wurde 1965 in der TV Turnhalle unter der Schirmherrschaft vom damaligen Bürgermeister Willi Himmelhuber die erste Bezirksschau der Oberpfalz abgehalten. Das 100-jährige Gründungsjubiläum, verbunden mit einer Bezirksschau, wurde 1993 in den Kfz-Hallen der ehemaligen Bundeswehrkaserne gefeiert.

Nach etlichen stürmischen Jahren wagte der KTZV im Mai 2008 einen Umzug in das neu geschaffene Vereinsheim auf der Köblitzplatte. Seit zwei Jahren leitet Rudolf Loritz die Geschicke des Vereins, dem allerdings nur noch 49 Mitglieder, davon eine Handvoll Züchter, angehören. Das Durchschnittsalter der Mitglieder beträgt inzwischen 75 Jahre.

Ihr erfolgreichster Züchter ist Josef Götz. Seit fast 60 Jahren ist er aktiv dabei. Schon als Kind hatte er die Liebe zu diesem Hobby entdeckt. Aufgewachsen war er in der Rathausstraße. „Damals hatte jedes Haus Tauben“, sagte er im Gespräch mit der MZ. Jeder habe den anderen mit seiner Leidenschaft für Tauben angesteckt. „Das war wie ein Virus.“ Sonst habe es ja nichts gegeben, „das unser Interesse weckte, nicht mal einen Fernseher“. Im Alter von acht Jahren habe er das erste Paar Tauben von seinen Eltern bekommen. „Schnell waren mehr daraus geworden“, erzählte Götz, der sich inzwischen auf die Rasse „Hessische Kröpfer“ spezialisiert hat.

Große Erfolge erreicht

Derzeit ist Götz im Besitz von rund 100 Tauben, untergebracht in einem riesigen Vogelhaus in seinem weitläufigen Garten, um die sich der Ruheständler kümmert, und die er äußerst erfolgreich züchtet. 23-mal hat er mit seinen Tieren bereits den Bayerischen Meistertitel geholt, 9-mal wurde er Deutscher Meister und zweimal sogar Europameister.

„Für jede Rasse gibt es einen Standard, der vom Bundeszuchtausschuss festgelegt wird. Geschulte Preisrichter begutachten und beurteilen die Tiere.“ Auch ihr Wesen könne man durch Züchtungen beeinflussen, so Götz. Ins Freie kann er sie nicht lassen – wegen der Raubvögel, wie er betont. Hessische Kröpfer seien keine guten Flieger und wären eine leichte Beute.

Auch der Vorsitzende Rudolf Loritz ist ein erfolgreicher Züchter. Im Alter von zehn Jahren war er dem Verein beigetreten. Nach fünf Jahren war er allerdings zum Brieftaubenverein gewechselt und hat erst nach gut 30 Jahren wieder zum KTZV zurückgefunden. Er hat sich auf die Rasse „Niederländische Schönheitsbrieftauben“ spezialisiert.

Beim Züchterabend im Gasthof „Zum Burgblick“ dankte der Kreisvorsitzende Karl-Heinz Welnhofer dem Verein, der viel dazu beitrage, „unser Hobby in die Öffentlichkeit zu tragen und die Rassenvielfalt zu erhalten“. Auch der dritte Bürgermeister Josef Gruber würdigte die Arbeit des KTZV. Er sagte, das Vereinsleben sei der Kitt in unserer Gesellschaft, der die Menschen zusammenbringe.

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