Nostalgie
Zündapp-Fans halten die Fahne hoch

Am Sonntag knattern in Thonlohe wieder die legendären Mopeds durch den Ort. Der Kult um die Zweiräder ist ungebrochen.

15.07.2016 | Stand 16.09.2023, 6:48 Uhr
Günter Obeth aus Albertshofen bastelt und schraubt an seinem Zündapp-Roller „Bella“ immer wieder gerne herum. −Foto: Fotos: Krenz

Die Legende lebt weiter. Nach wie vor gibt es viele Liebhaber, die ihre alten Zündapps hegen und pflegen oder sich alte heruntergekommene Mofas, Mopeds oder Motorräder besorgen, diese liebevoll restaurieren und wieder fahren oder bei Veranstaltungen präsentieren. In Thonlohe gibt es am Sonntag zum achten Mal ein Stelldichein der Nostalgiker.

Der Ort Thonlohe entpuppt sich immer mehr als echte Zündapp-Hochburg. Denn auf dem großzügigen Anwesen des Vorsitzenden der Zündapp-Freunde, Hans Gschrei, dreht sich am Sonntag wieder alles um den deutschen Motoradhersteller. Gschrei und seine 40 Mitstreiter wollen den Vorjahresrekord noch einmal übertreffen und erwarten rund 180 Teilnehmer auf ihren heißen Maschinen.

Große Ausstellung von Zweirädern

Auch für dieses Treffen haben die Zündapp-Freunde, die mittlerweile über 150 Krafträder haben, allesamt auf Hochglanz poliert. Sämtliche Ausstellungsstücke präsentieren sie den Zuschauern mit einem Datenblatt. Dazu kommen noch die angreisten Teilnehmer aus nah und fern. Im vergangenen Jahr waren es immerhin 181 motorisierte Schätze aus der Vergangenheit, die den Weg ins Tangrintler Zündapp-Mekka fanden. Eine wahre Freude und Augenweide nicht nur für ausgesprochene Oldtimer-Fans.

Fest zugesagt haben bereits Günther Maussner aus Lauf bei Nürnberg, der erstmals mit einer Zündapp Krauser – einer 80er-Rennmaschine – kommt, sowie Schweizer Gäste, die bereits mehrmals in Thonlohe waren sowie Besucher aus Nordrhein-Westfalen.

Selbstverständlich mit von der Partie ist Günter Obeth, Kassier und Gründungsmitglied der Zündapp-Freunde Thonlohe. Sein aufwändig restaurierter Roller „Bella“ mit dem Blumen-Emblem ist der Blickfang am Tangrintel. Der Lkw-Mechaniker aus Albertshofen hat sein Schmuckstück nach eigenen Worten als „Schrottkiste“ im Internet entdeckt und gekauft. In zahlreichen Arbeitsstunden in seiner Werkstatt hat er die Bella mit dem Baujahr 1959 wieder in eine wahre Schönheit verwandelt. Sogar die Lackierung mit „sahara-gelb“ war eine schwierige Sache. Denn die Farbe musste eigens ausgesucht und abgemischt werden.

Vom Virus Zündapp angesteckt

Des Weiteren zieren die Obethsche Werkstatt eine schwarze Zündapp DB 200 (Baujahr 1948) sowie eine KS 50 „Schweizer Modell“. „Alle drei Oldtimer sind fahrbereit“, teilt er stolz mit. Aber damit ist noch lange nicht Schluss. Etwas Hubraumstärkeres schwebt dem 45-Jährigen vor. „Eine 350er oder 600er wäre ein Traum – aber die sind ziemlich teuer.“

Beim achten Treffen in Thonlohe dürfen sich die Oldtimerfreunde auf die bekannten Modelle der 60er- bis 80er-Jahre freuen. Aber sicher sind auch Oldies aus der Vorkriegszeit mit dabei. Selbstverständlich erhält der Teilnehmer mit den meisten Anfahrtskilometern wieder einen Preis, und auch das schönste Motorrad wird von Vorsitzenden Hans Gschrei mit einem Preis bedacht.

Zu sehen sind neben den Zweirädern auch viele weitere Produkte. Auch Bootsmotoren, Nähmaschinen und Rasenmäher sind ausgestellt. Also nichts wie hin – zum Zündapp-Treffen in Thonlohe.

Das Programm: Los geht die Zündapp- und Oldtimerparade in Thonlohe am Sonntag um 10 Uhr mit einem Weißwurst-Frühschoppen und Musik mit dem Alleinunterhalter „Theo“. Im Anschluss gibt es einen reichhaltigen Mittagstisch mit Grillspezialitäten (Spanferkelbraten) sowie Kaffee und Kuchen am Nachmittag.

Neben der umfassenden Fahrzeugparade der Zündapp-Freunde wird für die Kinder wird eine Hüpfburg aufgebaut, und die Erwachsenen können sich beim Maßkrugschieben und Bockstechen messen. Mit von der Partie sind auch Fieranten sowie Ersatzteilhändler für die Zündapp-Zweiräder. Jeder, der mit einer Zündapp anreist, erhält ein Getränk und eine Brotzeit von den Zündapp-Freunden gratis.

Um 14 Uhr steigt dann die große Ausfahrt aller Teilnehmer durch die Ortschaft. Dabei werden all die auf Hochglanz polierten Gefährte noch einmal präsentiert.

Weitere Nachrichten aus dem Landkreis Regensburg