Feiern an Pfingsten
Zünftiges Höhlenfest im Velburger Hohlloch

06.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:56 Uhr
Wolfgang Schön
Die Stadtkapelle Velb −Foto: rg (hinten) organisiert das traditionelle Höhlenfest. Foto: Wolfgang Schön

Höhlenfest in Velburg – das bedeutet feiern unter dem steinernen Zelt im Hohlloch bei St. Wolfgang.

Nach zwei Jahren coronabedingter Unterbrechung konnte dieses Velburger Volksfest, wie es früher auch genannt wurde, nun wieder stattfinden – noch dazu an den beiden Pfingstfeiertagen, dem Traditionstermin für diese Veranstaltung.

Schon in den frühen Nachmittagsstunden war das steinerne Zelt an beiden Feiertagen jeweils sehr gut gefüllt. Dort wollten die Menschen einfach nur bis in die Abendstunden hinein wieder einmal so richtig feiern – da konnte selbst der eine oder andere Regenschauer zwischendurch der Party keinen Abbruch tun. Außerdem schützte das steinerne Zelt vor dem Nasswerden. Die Musikanten spielten zünftig auf und ließen ein „Prosit der Gemütlichkeit“ dem anderen folgen. „Einfach schön“, lautete die allgemeine Resonanz unter den Besuchern.

Stadtkapelle Velburg hatte die Idee

Musikanten der Stadtkapelle Velburg hatten einst das Höhlenfest ins Leben gerufen. Wie der langjährige Chronist Günther Seitz nun berichtete, war im Frühsommer 1971 bei einer sonntäglichen Frühschoppen-Stammtischrunde, bei die Honoratioren und tragenden Säulen der damaligen Velburger Blasmusik in gemütlicher Runde zusammensaßen, die Idee zu einem Höhlenfest im Hohlloch bei St. Wolfgang aufgekommen.

Der ortsansässige Bauer Georg Schwarzkopf brachte die Idee ein, nachdem zunächst ein Zeltlager für die Musikjugend im Hohlloch beabsichtigt war. „Warum nicht ein richtiges Fest an diesem exponierten Platz feiern“, hieß es. Gesagt, getan, im Verlaufe nicht einmal eines Jahres wurde alles geschaffen, was notwendig war, um im Hohlloch fortan ein zünftiges Musikerfest feiern zu können.

Die Premiere fand zum Pfingstfest am 21. Mai 1972 statt. Und da es zu dieser Zeit noch bei Weitem nicht so viele Sommerfeste gab wie es jetzt der Fall ist, kamen die Besucher in den Folgejahren an den beiden Pfingstfeiertagen bis aus dem fränkischen Raum, Amberg und selbst aus Regensburg zum Höhlenfest ins Hohlloch bei St. Wolfgang.

In den Anfangsjahren feierte der Musikverein gar bis zu dreimal Mal dieses Höhlenfest in den Sommermonaten. Als 1980 das Velburger Bürgerfest ins Leben gerufen wurde, beließ man es jährlich mit dem einen traditionellen Höhlenfest an den beiden Pfingstfeiertagen.

Schon mit 15 Jahren dabei

Nicht unerwähnt blieb, dass bei den Musikanten der Stadtkapelle mit dem langjährigen Kapellmeister Günther Seitz, Ludwig Fremmer, Paul Vogl und Leonhard Vogl jetzt noch vier Musiker aktiv mit dabei sind, die schon beim ersten Höhlenfest als gerade einmal 15-Jährige ihre Instrumente spielten. Damals waren sie die Jüngsten, jetzt sind sie die „Blasmusik-Honoratioren“, die Nachfolgegeneration der Gründervater.

Ihnen dankten der Musikvereinsvorsitzende Stefan Fremmer, wiederum ein Sohn dieser Nachfolgegeneration, und die Musikleiterin Kathrin Ziegaus unter dem begeisterten Beifall der vielen Blasmusikfreunde besonders.