Umwelt
Zum Regensburger Zero-Waste-Projekt gibt es viele Ideen

07.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:31 Uhr
Martina Groh-Schad
Dr. Christian Herr von der Stadt Regensburg wünscht sich künftig leere Abfallcontainer. −Foto: Martina Groh-Schad

Aktuell gibt es vor allem viele Ideen. In den vergangenen Monaten haben Dr. Christian Herr von der Stadt Regensburg, Anna Thaler von OmniCert Umweltgutachter und Laila Schmidt von der Gemeinwohl-Ökonomie gemeinsam zahlreiche Workshops moderiert, zum größten Teil online, an denen sich unterschiedliche Gruppen beteiligt haben.



Das gemeinsame Ziel: Das Müllaufkommen der Menschen in Regensburg soll im Laufe der nächsten Jahre von derzeit 300 Kilogramm Müll pro Person und Jahr auf 50 kg reduziert werden. „Es ist faszinierend, wie alle Beteiligten mitziehen“, sagt Christian Herr.

So fanden beispielsweise Workshops unter den Oberbegriffen Industrie, Kunst-, Kultur- und Kreativwirtschaft, Stadtverwaltung, Generation 50 plus oder Stadt- und Tourismusmarketing statt, insgesamt wurden mit 15 Gruppen Arbeitstreffen durchgeführt. „Es war ein offenes Brainstorming, in dem alle Ideen erlaubt waren“, erklärt Herr. Die Zahl der Teilnehmer variierte zwischen 7 und 21 Personen. Ende Juni wurden die Ergebnisse nun bei der Nachhaltigkeitswoche im Degginger präsentiert. Die Bevölkerung hatte die Möglichkeit, die Ideen zu diskutieren und weitere Vorschläge zu machen.

Mit Rücklauf zufrieden

„Mit dem Rücklauf sind wir zufrieden“, betont Herr. Nun geht es in die nächste Phase, in der sortiert werden soll. Was ist schnell umsetzbar, was braucht Zeit, wofür ist ein Stadtratsbeschluss nötig, was kann die Stadt überhaupt selbst umsetzen und wo müssen Partner gewonnen werden? Das sind Fragen, die nun beantwortet werden müssen.

„Ein größeres Projekt wäre der angedachte Plan, eine neue Kreislaufwirtschaftshalle im Sinne eines Ressourcenzentrums auf dem Recyclinghof in der Markomannenstraße einzurichten“, erklärt Herr. Dienen soll dafür die jetzige Salzhalle, deren neue Funktion bereits 2021 im Rahmen eines Grundsatzbeschlusses zur Weiterentwicklung des Geländes in der Markomannenstraße definiert wurde.

Kleinere Vorschläge behandeln Themen wie das Aufstellen von Biotonnen an einem Kindergarten, um den Eltern zu ermöglichen, ihren Bio-Abfall dort abzugeben. Oder auch Ideen, um den Abfall bei Sportveranstaltungen zu reduzieren. Bis zum Herbst soll ein Maßnahmenkatalog erstellt werden, den die Projektgruppe dem Stadtrat vorlegen will und der, wo nötig, auch eine Beschlussvorlage enthalten soll.

Im Selbstverständnis des städtischen Amts, wo das Projekt Zero Waste Regensburg verankert ist, hat sich schon einiges getan. Als die Zero Waste Strategie im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht wurde, hieß es noch Amt für Abfallentsorgung, Straßenreinigung und Fuhrpark. Nun heißt es Amt für Kreislaufwirtschaft, Stadtreinigung und Flottenmanagement, womit schon im Namen deutlich werden soll, dass sich der Umgang mit dem Abfall wandelt.

Herr begleitet Projekt weiter

Auch für Dr. Christian Herr gibt es Veränderungen. Er hat das Amt gewechselt und ist nun Personalamtsleiter von Regensburg. „Ich begleite das Thema trotzdem weiter“, sagt er. „Ich werde es bis zum Abschluss des Maßnahmenkatalogs begleiten.“ Verortet bleibt das Projekt bei seinem früheren Amt, konkret bei Rudolf Gareis, dem Leiter der Abteilung für Kreislaufwirtschaft und Wertstoffe, der seit Mai in dieser Position ist. „Der Weg zur Zero Waste Stadt geht natürlich weiter“, sagt Herr.