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Zwei Hochzeiten          

Torsten Legat hat es im Fernsehen zu einiger Prominenz gebracht. Irgendwann will er aber wieder als Trainer arbeiten.

04.05.2020 | Stand 16.09.2023, 5:03 Uhr

Das Phänomen ist alles andere als neu. Hans-Jürgen Bäumler, gemeinsam mit seiner Partnerin Marika Kilius eine deutsche Eiskunstlauf-Legende der Fünfziger und Sechziger, verdingte sich nach seiner Karriere nicht nur als Schlagersänger („Wunderschönes fremdes Mädchen“) und Schauspieler („Kauf dir einen bunten Luftballon“), sondern auch als TV-Moderator („Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“). Das Fernsehen dient Sportlerinnen und Sportlern insofern als Auffangbecken und Ersatz für die ganz große Bühne. Wer das gleißende Scheinwerferlicht nicht missen möchte, ist bei den Sendern richtig. Dort gibt man dann den mit allen Hintergründen und Infos brillierenden Experten.

Oder man kommt – siehe Hans-Jürgen Bäumler – eher fachfremd zum Einsatz. Wer keine Scheu kennt, die Knallcharge zu geben, dem tun sich vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten auf. Torsten Legat etwa war als Fußballprofi eher der Kategorie „Ferner kickten mit“ zuzuordnen. Im Fernsehen startet der 51-Jährige in beliebten Formaten wie „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, „Sommerhaus der Stars“ oder „Schlag den Star“ durch.

Klar, unter der Dauerpräsenz als TV-Kasper leidet die Kernkompetenz, weshalb Legat im Oktober 2019 beim Dortmunder Landesligisten TuS Bövinghausen seinen Trainerdienst quittieren musste. Ganz abgeschrieben hat der Ex-Bochumer, -Bremer, -Frankfurter, -Stuttgarter und -Schalker indes die Laufbahn als Fußballcoach noch nicht, wie er jetzt verriet. Es gebe aktuell Angebote, „und ich scheue mich nicht, Oberliga oder höherklassig zu trainieren“. Allein, auf zwei Hochzeiten zu tanzen, sei selbst einem Tausendsassa wie ihm unmöglich. In „zwei, drei Jahren“, so Torsten Legats Lebensplanung, werde er wieder als Trainer arbeiten.

Der Branchenwechsel birgt allerdings Gefahren. Aus dem RTL-Dschungelcamp wird man auf Wunsch rausgeholt. Trainern droht dagegen eher mal der Rauswurf.