Rettung
Zwei neue „Defis“ in Kelheim installiert

Die Kelheimer Rettertage von April wirken nach. Die Bilanz ist durchwegs positiv und die Stadt rüstet jetzt auf.

19.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:09 Uhr
Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger (links) nimmt die neuen Defis von AED-Spezialist Marcel Guth in Empfang. −Foto: Lena Plapperer

Unter dem Motto „Hand in Hand“ haben 36 lokale und regionale Rettungsorganisationen bei einer zweitägigen Veranstaltung der Stadt Kelheim interessierte Besucher zum Thema (Erste)Hilfe und Helfen informiert. Die Stadt hat nun im Nachgang der Aktionstage zwei neue Defibrillatoren an gut zugänglichen Plätzen aufgestellt.

Ein voller Erfolg – so lautet das Fazit aller Beteiligten zu „Hand in Hand“. Die Aktionstage des Helfens fanden am 8. und 9. April erstmals in Kelheim statt. 36 lokale und regionale Hilfsorganisationen, Institutionen und Sponsoren haben daran teilgenommen. Über die Altstadt, den Wöhrdplatz und Alten Hafen verteilt präsentierten sie sich dort interessierten Besuchern, informierten über ihre Arbeit und tauschten sich untereinander aus.

Es gibt schon Anfragen für 2023

Lena Plapperer, Fachbereichsleiterin Tourismus, Wirtschaft, Marketing & Kultur der Stadt Kelheim und gemeinsam mit Thomas Hamann, städtischer Mitarbeiter für Sicherheit und Ordnung, hauptverantwortlich im Organisationsteam, berichtet: „Wir haben tolles Feedback von den Teilnehmern erhalten. Von einigen kam sogar bereits die Anfrage, ob die Aktionstage 2023 wieder stattfinden.“

Vereins- und Institutionsübergreifend sei von einer gelungenen Veranstaltung für Besucher gesprochen worden, resümiert die Fachbereichsleiterin. Gleichzeitig hätte man sich über berufliche Erfahrungen austauschen können, wobei laut Aussagen der Teilnehmer der Zusammenhalt untereinander spürbar gewesen sei. Und auch seitens schulischer Lehrkräfte, die mit ihren Schülern kamen, sei die Resonanz durchweg positiv ausgefallen.

Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger: „Ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer, die mit viel Einsatz und noch mehr Herzblut dazu beigetragen haben, ein so vielfältiges und ansprechendes Programm auf die Beine zu stellen.“ Besucher hätten im Rahmen der Aktionstage einen wunderbaren Überblick über die einzelnen Hilfs- und Rettungsorganisationen erhalten und Kelheim von seiner hilfsbereitesten Seite erlebt. Rege Beteiligung gab es außerdem bei der begleitenden Preisausschreibung der Stadt Kelheim. Zehn Gewinner wurden inzwischen gezogen. Sie alle werden in Kürze von der Stadt Kelheim informiert.

Das Thema Erste Hilfe und Rettung wirkt in Kelheim auch über die beiden Aktionstage hinaus nach. So hat die Stadt in zwei neue Defibrillatoren investiert, die dauerhaft öffentlich zugänglich sind. Die Defibrillatoren, auch AED (Automatisierte Externe Defibrillatoren) genannt, befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Parkplatz Niederdörfl unter dem weißen Zeltdach an der Altmühl-Schiffsanlegestelle und am Wöhrdplatz an den öffentlichen Toiletten.

Experte will Angst vor dem „Defi“ nehmen

Auf den Befestigungstafeln befinden sich Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die die Rettungsmaßnahmen bei einem plötzlichen Herzstillstand in Wort und Bild erklären. Angst vor der Benutzung brauche man als Laie nicht zu haben, sagt Thomas Hamann. „Der Defi löst nur dann einen Schock aus, wenn das Gerät erkennt, dass es notwendig ist.“ Der Ersthelfer werde zusätzlich durch eine Audioansage angeleitet. Man könne nichts falsch machen, im Gegenteil.

„Defis retten Leben“, betont Thomas Hamann. „Laut European Resuscitation Council können durch Defis innerhalb von drei bis fünf Minuten nach dem Kollaps Überlebensraten von 50 bis 70 Prozent erreicht werden.“ Beide Geräte sind durch eine GPS-Ausstattung gesichert. Insgesamt gibt es nun vier Defibrillatoren in der Kelheimer Altstadt. Neben den genannten befindet sich je ein weiterer in der Sparkasse (24h zugänglich) und im Eingangsbereich des Neuen Rathauses (zu den Öffnungszeiten des Rathauses zugänglich). Eine Übersichtskarte aller im Kelheimer Stadtgebiet verteilten Defibrillatoren soll folgen.