Cham
Zwei Offiziere berichteten über Auslandseinsätze

Kurz vor Ende des von der Pandemie geprägten Schuljahres waren viele Schüler/innen mit den Köpfen bereits bei der Ferienplanung, die sie in die verschiedensten Länder führen wird.

28.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:40 Uhr
Gregor Raab
Klaus Schedlbauer (li.) und Martin Jagodzinski (re.) waren zu Gast am Chamer RSG. −Foto: Gregor Raab

Mali in Westafrika steht sicher nicht auf der Liste der Top-Ziele: Das Land gehört zu den Krisenregionen dieser Erde und hat die UNO um Hilfe bei der politischen Restabilisierung des Landes gebeten. Dass dies nicht ungefährlich ist, zeigt die Verletzung zahlreicher Bundeswehrsoldaten während des Einsatzes Ende Juni.

Gerade deshalb stand der deutsche Auslandseinsatz in Mali im Zentrum zweier Vorträge, die zwei Offiziere der Bundeswehr vor den Zehntklässlern des Robert-Schuman-Gymnasiums (RSG) hielten. Hauptmann Klaus Schedlbauer, Jugendoffizier für Niederbayern, und Hauptmann Martin Jagodzinski, Kompanieführer der 2. Kompanie beim Aufklärungsbataillon 8 mit Einsatzerfahrung in Mali, waren der Einladung der Fachschaft Geschichte gefolgt. Jugendoffizier Schedlbauer erklärte, bevor deutsche Truppen in Marsch gesetzt werden, müsse erst der Bundestag darüber abstimmen. Hier forderte er die Jugendlichen auf, aufmerksam der Berichterstattung zu folgen und politisch interessiert zu sein, da ein solcher Einsatz schließlich das Leben deutscher Soldaten, Mitbürger, vielleicht ja auch von Freunden und Angehörigen in Gefahr bringe. Insgesamt, so der Hauptmann, seien von den etwa 177 000 aktiven Soldaten der Bundeswehr etwa 3500 bis 4000 Mann im Einsatz. Der wichtigste Einsatzort sei momentan Mali, wo unter dem immer wieder verlängerten und erweiterten UN-Mandat MINUSMA und der EU-Trainingsmission deutsche Soldaten ihren Dienst tun. Martin Jagodzinski, der als Kompaniechef in Mali eingesetzt war, erläuterte u. a. den großen logistischen Aufwand, den eine mehrtägige Operation in der Wüste nötig macht, um die Truppe mit Treibstoff, Essen und Wasser zu versorgen. Außerdem bestehe immer die Gefahr, aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden. Schulleiterin Angela Schöllhorn bedankte sich auch im Namen von Geschichtsfachbetreuer Dr. Paul Schrott bei den beiden Gästen. (cga)