„Wir haben noch so viel Bier“
Absage von „Puls“-Open-Air: Wütende Besucher kritisieren Veranstalter

11.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:57 Uhr
Der Bayerische Rundfunk hat sein „Puls“-Open-Air-Festival auf Schloss Kaltenberg abgebrochen, weil nicht genug Sicherheitsleute zu Verfügung stehen. −Foto: dpa

Nach derabrupten Absage und dem Abbruch des „Puls“-Open-Air-Festivalsauf Schloss Kaltenberg in der Gemeinde Geltendorf (Landkreis Landsberg am Lech) machen enttäuschte und wütende Festivalbesucher ihrem Unmut im Internet Luft.



Das Festival war am Freitag kurzfristig abgesagt worden, weil Sicherheitskräfte fehlten. Die Besucher wurden gebeten, das Gelände möglichst bald zu verlassen. „Lasst uns wenigstens auf dem Zeltplatz und schickt uns nicht nach Hause. Wir haben noch so viel Bier“, fordert einer. „....tja, wenn man nur den billigsten Sicherheitsdienstleister nimmt, der offenbar seine Mitarbeiter nicht ordentlich bezahlt, dann können die auch schon mal streiken. Geiz ist also doch nicht geil!!“, schreibt ein anderer.



„Ganz ehrlich gesagt ist das schon peinlich“, findet ein weiterer. Und ergänzt: „Eine Veranstaltung in so einer Größenordnung verlangt ausreichend Reserven zu haben. Ich kann mir auch nicht vorstellen das man gar kein Personal bekommt. So wie das jetzt gelaufen ist werden sicherlich jede Menge Rückforderungen an Geldern etc. kommen. Bevor das passiert hätte man vielleicht doch etwas mehr in Ersatzkräfte investieren können und man hätte da was bekommen. Das schafft mittlerweile jeder Verein besser, sowas zu organisieren. Nur gut das ich keine Karten gekauft habe.“

„Geld und Urlaub zurück“

„Dann möchte ich sofort mein Geld und mein Urlaub zurück ihr bekommt aber auch gar nix gebacken“, ärgert sich ein weiterer Nutzer bei Facebook. „Ich gehe einmal davon aus, dass nicht nur die Tickets zeitnah erstattet werden, sondern auch Fahrtkosten und Zeitaufwand, da es sich nicht um höhere Gewalt gehandelt hat.“, stellt ein anderer fest. „Stümperhafte Organisation“, fasst ein weiterer zusammen. „Was?? Ist das ein Witz oder seid ihr tatsächlich solche Pfeifen??“, fragt ein anderer Gast.

Verantwortliche versuchen zu beschwichtigen

Die Verantwortlichen versuchen unterdessen, auf ihrer eigenen Facebookseite dem Shitstorm Herr zu werden. „Leider kein Witz“, antworten sie, bedanken sich für verständnisvolle Kommentare und schreiben erklärende Antworten wie diese: „Dem Veranstalter wurde ausreichend Personal über einen Dienstleister zugesichert. Dieses Personal ist nicht aufgetaucht. Es wurde versucht, noch in der Nacht mit Hochdruck Ersatz-Personal zu finden, das ist aber leider nicht gelungen. Deswegen haben Veranstalter, Polizei und Feuerwehr gemeinsam entschieden, die Veranstaltung vorzeitig abzubrechen, um die Sicherheit der Festivalbesucher:innen keinesfalls zu gefährden.“