Museum
Jetzt ziehen die echten Dinos ein

Im März wird in Denkendorf das Museum im Dinosaurier-Park eröffnet. Die Betreiber versprechen Exponate von großer Bedeutung.

06.12.2017 | Stand 16.09.2023, 6:17 Uhr

Dinosaurier-Schatzjäger Raimund Albersdörfer (l.) und Park-Inhaber Michael Völker versprechen eine Sensation im neuen Museumsbau. Foto: Stöcker-Gietl

Neun Meter hoch wird die Museumshalle, von der noch nicht viel mehr als der Holzständer zu sehen ist. Aber schon im März soll hier Bedeutsames präsentiert werden. Welche Original-Skelette und Fossilien der Giganten aus dem Saurierzeitalter werden dann in Denkendorf einziehen? Es darf fleißig spekuliert werden! Ein T-Rex hat eine Höhe von rund sechs Metern, ein Brachiosaurus ebenfalls. Der langhalsige Pflanzenfresser Diplodocus bringt es auf eine stattliche Länge von 26 Metern und ist bis zu fünf Meter hoch. Funde eines solchen Exemplares zieren bei der Pressekonferenz zum Richtfest des Museumsbaus die Tische. Ist es ein Hinweis auf das, was schon bald scharenweise die Besucher ins Altmühltal locken soll? Ein Diplodocus? Dinosaurier-Schatzjäger Raimund Albersdörfer und Park-Inhaber Michael Völker, die das Projekt gemeinsam verwirklichen, schweigen und lächeln. Nur so viel verrät Völker: „Wir werden eine Weltsensation in der Ausstellung haben.“

Bedeutendste seiner Gattung

Das legt nahe, dass da noch größere Schätze als der Diplodocus kommen, denn von dem längsten Saurier gibt es eine ganze Reihe von Funden. Aber Völker spricht vor den geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft – darunter der Eichstätter Landrat Anton Knapp und Denkendorfs Bürgermeisterin Claudia Forster – von einem Fund, der noch nicht wissenschaftlich veröffentlicht wurde. „Am Tag der Museumseröffnung erwarten wir deshalb eine internationale Berichterstattung.“ Denn das wichtigste Ausstellungsstück im neuen Museum werde „das weltweit bedeutendste Objekt in diesem Bereich sein“, verspricht Völker und heizt so die Erwartungshaltung enorm an. Bis zum Eröffnungstag des Museums am 22. März will er das Geheimnis hüten.

Seit gut einem Jahr hat der Dinosaurier-Park in Denkendorf geöffnet. Rund 200 000 Besucher haben bislang die Freiluft-Ausstellung besucht. Insbesondere Familien mit Kindern interessieren sich für die rund 70 in Originalgröße und lebensecht gestalteten Dinosaurier aus glasfaserverstärktem Kunststoff, die es auf einem 1,5 Kilometer langem Rundweg zu entdecken gibt. Auch viele Schulklassen kommen zur Wissensvermittlung in die 1,5 Hektar große Anlage, die in einen Wald eingebettet ist.

Doch die Betreiber wollen mehr. Sie wollen auch Wissenschaftler ins Altmühltal locken. „Dem Dinopark fehlte bislang noch ein bisschen die Seriösität“, sagt Paläontologe und Fossilienhändler Albersdörfer, den die Medien den Dino-Jäger nennen. Albersdörfer gräbt unter anderem in Painten (Lkr. Kelheim) und in einem Steinbruch in Wyoming in den USA nach den Gigaten aus der Urzeit. Im Museum wird es deshalb auch unter anderem zahlreiche Funde aus dem Kalkwerk Rygol in Painten zu sehen geben, die im Besitz von Albersdörfers Frau Birgit sind. Ob auch der Sciurumimus albersdoerferi in Denkendorf zu sehen sein wird? Den gefiederten Dinosaurier gibt es weltweit nur ein Mal. Auch ihn hat Albersdörfer in dem Kalkwerk in mühevoller Arbeit freigelegt und 2012 der überraschten Weltöffentlichkeit präsentiert. Derzeit ist er als Dauerleihgabe im Museum in Solnhofen zu sehen. Auch das älteste Archaeopteryx-Exemplar ist im Besitz der Paläontologen-Familie, es ist bereits in den Dino-Park umgezogen. Albersdörfers Söhne gruben im Steinbruch in Wyoming den Diplodocus namens Misty aus, der später für 400 000 Pfund versteigert wurde. Auch das sogenannte kämpfende Paar, ein Allosaurus und ein Stegosaurus, die Albersdörfer in den USA ausgrub, erlangte weltweite Beachtung und wechselte für eine Millionensumme den Besitzer. Aber das verrät letztlich immer noch nicht, welche Funde nun nach Denkendorf kommen.

Sehen Sie hier ein Video vom Richtfest im Dino-Park:

Natürlich zeigen wir Saurier aus dem Altmühltal, sagt Völker. Aber auch Funde aus aller Welt werden zu sehen sein. Auch richtig große Exemplare, verspricht der Inhaber. Neben Albersdörfers Sammlung gibt es auch Leihgaben aus Museen. Zu der Weltsensation, die im März präsentiert wird, gestaltet der wissenschaftliche Leiter Frederik Spindler die erste Sonderausstellung über Flugsaurier. Im November 2018 wird die Dauerausstellung folgen.

Der neue Museumsbau wird eine Fläche von rund 1000 Quadratmetern haben. Sie soll auch für private Anlässe vermietet werden. Bis zu 500 Gäste sollen zwischen den Dino-Skeletten und Fossilien eine besondere Veranstaltungsatmosphäre erleben. Völker betont, dass man auch beim Museumsbau wieder sehr viel Wert auf nachhaltige Aspekte gelegt habe –wie bereits im Hauptgebäude mit Restaurant und Shop. Zu den Kosten des Erweiterungsbaus schweigt er. Rund sechs Millionen Euro sollen Völker und Albersdörfer bereits in das Projekt Dinopark investiert haben, heißt es – die Exponate sind da nicht mitgerechnet.

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Bisher, so sagt Völker, habe man insbesondere in München für das neue Ausflugsziel im Altmühltal geworben. Jetzt wurde das Design überarbeitet und für weitere Kampagnen vorbereitet. Auch aus Regensburg dürften gerne noch mehr Gäste anreisen, rührt er die Werbetrommel. „Ab dem 22. März lohnt sich der Besuch bei uns auch, wenn man keine Kinder hat.“